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Trotz Verschärfung des Urheberrechtsgesetzes

Illegale Manga-Websites werden durch die Pandemie in Japan immer beliebter

Laut der ABJ ist die Zahl, der Zugriffe auf illegale Manga-Websites in Japan durch die Pandemie deutlich gestiegen, da viele Menschen der Aufforderung nachkommen zu Hause zu bleiben.

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Bei der ABJ (Authorized Books of Japan) handelt es sich um eine Organisation, die gegen Raubkopien vorgeht und der mehr als 60 Unternehmen, darunter auch Verlage, angehören.

Deutlicher Anstieg der Nutzerzahlen bei einigen illegalen Manga-Websites

Die Top 10 der am häufigsten aufgerufenen Piraterie-Websites hatten allein im Monat Dezember rund 200 Millionen Zugriffe aus Japan, was zu einem geschätzten Verlust von mehr als 41,4 Milliarden Yen durch unbezahlt gelesene Inhalte führte.

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Die Zahlen sind laut einer Studie deutlich höher als die geschätzten 72 Millionen Zugriffe und 3,9 Milliarden Yen an Verlusten im Januar letzten Jahres. Ein Sprecher der ABJ wiesen auch darauf hin, dass einige neue Piraterie-Websites an Popularität gewinnen.

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ABJ-Vertreter sagen, dass die Verluste durch Piraterie-Websites etwa zwischen Frühjahr 2018 und Frühjahr 2019 relativ gering blieben, aber die Anzahl der Zugriffe auf einige Websites begann etwa im Herbst 2019 stark zu steigen.

Die Verlagsbranche überlegt schon länger, wie man den Piraterie-Websites entgegentreten kann, von denen einige von einem Server zum anderen ziehen, um den Betreiber der Website weniger nachvollziehbar zu machen. Andere weigern sich, Aufforderungen zur Löschung von urheberrechtlich geschützten Werken nachzukommen. Eine funktionierende Idee, wie man diese Webseiten stoppen kann, gibt es nicht.

„Die Zeit, die wir wegen der Coronavirus-Pandemie zu Hause verbracht haben, hat eine Rolle gespielt“, sagte ein ABJ-Sprecher. „Wir sind zutiefst schockiert, denn die Verlagsbranche hat die Menschen dazu aufgerufen, nicht zu Raubkopien zu greifen.“

Überarbeitung des Urheberrechtsgesetzes soll helfen

Die japanische Regierung hat ebenfalls versucht, die Maßnahmen gegen Raubkopien zu verstärken, unter anderem durch eine Überarbeitung des Urheberrechtsgesetzes, die im vergangenen Juni in Kraft getreten ist.

Seit Januar dieses Jahres ist es illegal in Japan, Online-Inhalte wie Manga, Fotos und Forschungsartikel herunterzuladen, wenn der User weiß, dass sie ohne Erlaubnis des Urheberrechtsinhabers illegal veröffentlicht wurden, selbst wenn der Download für den privaten Gebrauch bestimmt ist. Ausnahmen gibt es für bestimmte Fälle, wie z. B. die unbeabsichtigte Aufnahme in Screenshots. Entsprechende Downloads sind strafbar, wenn sie als böswillig eingestuft werden.

Betreiber von sogenannten „Leech“-Webseiten, die Links zu Piraterie-Webseiten anbieten, machen sich seit Oktober letzten Jahres strafbar.

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