Die Zahl der ausländischen Einwohner Japans, die im Besitz eines neuen Facharbeitervisums sind, belief sich am 31. Dezember 2019 auf 1.621 Personen. Das sagte die Einwanderungsbehörde am Freitag. Damit blieben die Zahlen weit hinter dem Ziel des Programms für das erste Jahr zurück.
Zwar habe sich die Zahl seit Ende September mehr als versiebenfacht, doch liege sie weit hinter der Höchstzahl von 47.550 Ausländern, von denen die japanische Regierung hofft, dass sie bis Ende März das spezifizierte Facharbeitervisum erhalten werden.
Bemühungen sollen intensiviert werden
Laut der Einwanderungsbehörde, die die Zahl alle drei Monate veröffentlicht, entfielen 910 der Visa auf Vietnamesen, gefolgt von Indonesiern mit 189 und Filipinos mit 111.
Ein Beamter der Behörde räumte zwar die niedrige Zahl ein, sagte aber: „Wir würden gerne unsere Bemühungen verstärken, damit das System breiter bekannt wird.“
Neues Visasystem soll mehr ausländische Arbeiter anziehen
Japan schuf das neue Visasystem am 1. April 2019, um mehr Arbeiter aus Übersee anzuziehen. Damit soll der akute Arbeitskräftemangel aufgrund der schnell alternden Bevölkerung und der sinkenden Geburtenrate behoben werden. Das stellt einen wichtigen politischen Wechsel von den traditionell strengen Einwanderungsbestimmungen dar.
Um sich für das Visum zu qualifizieren, muss ein Antragsteller Geschicklichkeitsprüfungen und japanische Sprachtests bestehen oder mindestens drei Jahre lang an Japans technischem Praktikantenprogramm teilgenommen haben.
Aichi führt die Liste der Präfekturen mit Ausländervisum an
Nach Angaben der Agentur nutzten 1.486 Ausländer, also mehr als 90 Prozent aller Ausländer, den letztgenannten Weg, um das Visum zu erhalten.
Nach Präfekturen führte Aichi die Liste mit 127 an, Saitama lag mit 112 an zweiter Stelle und Osaka mit 103 an dritter Stelle.
Von den 14 Sektoren, auf die das Programm abzielte, hatte die Nahrungsmittel- und Getränkeproduktion mit 557 die meisten Visuminhaber, gefolgt von der Landwirtschaft mit 292 und der Industriemaschinenherstellung mit 198.
Verschiedene Formen der Visuminhaber
Der Aufenthaltsstatus des „Specified Worker No. 1“ erlaubt es Ausländern, in den 14 Sektoren insgesamt bis zu fünf Jahren zu arbeiten.
Fachkräfte im Baugewerbe und im Schiffbau können ihren Aufenthalt verlängern, indem sie den Status Nr. 2 erhalten. Dieser erlaubt es den Inhabern, Familienangehörige mitzubringen. Außerdem sieht er keine Beschränkung hinsichtlich der Anzahl der Verlängerungen eines Visums vor.
Das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt teilte am vergangenen Freitag mit, dass die Zahl der ausländischen Arbeitnehmer in Japan mit 1.658.804 im Oktober letzten Jahres einen Rekordstand erreicht hat.
MA