In der Mehrheit der Präfekturen soll demnächst der Ausnahmezustand wieder aufgehoben werden. Während nun in vielen Regionen die Geschäfte wieder aufmachen, bleiben sie in anderen Ecken weiterhin zu. Auch Fitnessstudios nehmen nur teilweise den Betrieb wieder auf. Auf Sport muss jedoch trotzdem nicht verzichtet werden. Viele Fitness-Einrichtungen setzten nämlich auf ein Online-Angebot.
Zahlreiche Sporthallen und Fitnessclubs bieten Online-Kurse an, um auch zu Hause fit zu bleiben. Die Nachfrage ist dabei hoch, denn vor der Krise konnte sich die Branche über einen regelrechten Fitnessboom mit stark wachsenden Mitgliederzahlen freuen.
Anfänglicher Boom ist vorbei
Die Einrichtungen wollen allerdings nicht nur ihren Kunden helfen, sondern ebenfalls etwas gegen die eingebrochenen Einnahmen tun. Mit dem alternativen Angebot hoffen sie die Zeit der Schließungen halbwegs gut zu überstehen.
Einer der betroffenen Anbieter ist Japan Physical Education & Culture (JPEC) aus Osaka. Vor der Pandemie stiegen die Besucherzahlen in ihren Fitnessstudios stetig an. Seit März gehen die Zahlen jedoch drastisch zurück und die Reservierung für Gruppen sowie Einzelpersonen halbierten sich fast.
Seit dem 8. April sind alle Filialen geschlossen, um eine Ansteckung mit Covid-19 unter dern Sportlern zu vermeiden. Der Leiter von JPEC erklärte dazu, dass es eine schmerzhafte Entscheidung war. Da jedoch körperlich fitte Menschen das Virus ohne Symptome verbreiten können, war es ein wichtiger Schritt.
Start-up hilft mit Online-Dienst
Auch die Filialen von Konami Sports Co., Central Sports Co., Golds Gym Franchising Inc. und Curves Japan Co. beschlossen vorübergehend zu schließen. Einige von ihnen bieten als Ausgleich nun allerdings Online-Kurse an. Tokyu Sports Oasis Inc. bietet einen Webgym-Online-Video-Streaming-Dienst an, bei dem seit Anfang April die Nutzerzahlen ums dreifache gestiegen sind.
Sportip Inc., ein Start-up der Universität Tsukuba, arbeitete an einer Methode für Online-Untericht, der eine künstliche Intelligenz verwendet. Sie bieten Fitnessstudios einen Dienst an, bei dem sich Trainer Videos von Mitgliedern angucken und dann Tipps geben. Die Anfragen für das Angebot sind laut dem Unternehmen schon seit Ende Februar um 30 Prozent gestiegen.
Kleinere Fitnessstudios werden weniger überleben
CEO Yuya Takaku erklärte dazu, dass die Bereitstellung von angemessenen Anweisungen Angesicht zu Angesicht von großer Bedeutung sind. Jetzt sei das aufgrund der derzeitigen Lage schwierig, weswegen ihr Dienst helfen soll. Er bestätigt, dass viele Fitnessstudios versuchen mit dem Online-Training zu überleben.
Zwar versuchen viele sich mit dem alternativen Angebot über Wasser zu halten, für viele wird es jedoch kein Happy End geben. 2018 machten in Japan 533 neue Fitnessclubs auf, was das vierfache im Vergleich zu 2000 ist. In den weiteren Jahren gab es einen weiteren Anstieg. Besonderes kleinere und mittelständische Unternehmen wird nun jetzt das Geld ausgehen und sie werden aus dem Geschäft gedrängt, so ein Vertreter der Fitness Industry Association of Japan.
TAS