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Zahl steigt immer schneller an

Immer mehr Häuser in Japan stehen leer

Es ist nicht ungewöhnlich durch die Straßen von Japan zu wandern und leere Häuser zu finden, deren Garten völlig überwuchert sind und denen man ansieht, dass seit Jahren nichts mehr gemacht wurde.

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Mittlerweile nimmt die Zahl der „Akiya“ (verlassende Gebäude) landesweit sehr stark zu. Im Jahr 2018 warten es nach Angaben der japanischen Regierung 8,5 Millionen 14 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes. Laut des Nomura Research Institute wird diese Zahl bis 2033 auf mehr als 30 Prozent anstiegen.

Anzahl der leer stehenden Häuser steigt

Die Gesamtfläche aller unbewohnten Immobilien in Japan ist größer als die Fläche der Insel Kyushu.

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Doch wieso stehen immer mehr Häuser in Japan leer? Ein Teil des Problems erklärt sich dadurch, dass immer mehr Eigentümer sterben, ohne einen Erben zu benennen. Eine weitere Erklärung ist es, dass manche Immobilie einer Gruppe von Erben gehört und einer der Gruppe das Haus nicht verkaufen will, dies führt ebenfalls dazu, dass das Gebäude leer steht.

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Ebenfalls zu einem Problem hat sich die Tatsache entwickelt, dass immer mehr Eigentümer woanders hinziehen und die Adressänderung nicht melden, was dazu führt, dass die Stadt sie nicht ausfindig machen und keine Entscheidung über das Gebäude treffen kann.

Regierung versucht, das Problem anzugehen

Um das wachsende Problem der leer stehenden Häuser in den Griff zu bekommen, hat die japanische Regierung das Gesetz über die Eintragung von Immobilien geändert. Damit wurden Geldstrafen für Eigentümer eingeführt, die es versäumen, Erben einzutragen. Sollte ein Eigentümer umziehen, soll eine Immobilie im Bedarfsfall dem Staat übertragen werden. Allerdings liegen viele der leer stehenden Immobilien in ländlichen Gebieten, die allgemein immer mehr aussterben.

Doch ein Jahr später hat sich das Problem nicht wesentlich geändert, immer noch stehen sehr viele Häuser in Japan leer. Grund ist die Menge, die es schwer macht, das Problem mit einer einzigen Gesetzesänderung zu lösen.

Dass die Gesetzesänderung bisher nichts gebracht hat, bestätigen auch Branchenexperten.

Initiativen versuchen das, was die Regierung nicht schafft

Was die Regierung nicht in den Griff bekommt, versuchen nun private Initiativen, die versuchen den Leerstand zu bekämpfen.

Wajima, eine Stadt mit 23.000 Einwohnern in der Präfektur Ishikawa, ist so ein Beispiel. In der Stadt stehen immer mehr Häuser leer. Um das zu ändern, hat sich die Stadt mit einem Sozialdienstleister zusammengetan, um verlassene Immobilien in Gemeinschaftsräume zu verwandeln.

So wurden alte Wohnhäuser und Geschäfte im Stadtzentrum renoviert und in Soba-Restaurant, eine medizinische Einrichtung, eine Sporteinrichtung und ein Café für Mütter und Kinder, sowie in ein Gruppenhaus für Frauen mit Behinderung umgebaut.

Das Angebot kommt bei den verbliebenen Einwohnern gut an und immer mehr Regionen in Japan nehmen sich daran ein Beispiel und versuchen so ihre Atraktivität zu steigern.

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