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Experte warnt vor Verhalten im Internet, welches strafbar sein kann

Immer mehr Japaner greifen online Menschen an, die sich nicht an Coronavirus-Maßnahmen halten

Am Montag wurde bestätigt, dass der landesweite Ausnahmezustand in Japan verlängert wird. Das bedeutet für die Menschen unter anderem, dass sie noch etwas in den Häusern bleiben sollen. Gesetzlich festgelegt ist das jedoch nicht und jeder kann weiterhin so viel rausgehen wie er will. Wer jedoch keine Sozialdistanzierung betreibt, muss mittlerweile damit rechnen, dass er online angegriffen wird.

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Auf sozialen Medien kritisieren zahlreiche Personen das Verhalten von anderen Menschen, die trotz der aktuellen Lage weiterhin herausgehen und andere gefährden. Mittlerweile werden die Menschen, die das Verhalten der anderen überwachen, schon freiwillige Rückhaltpolizei genannt.

Persönliche Informationen werden veröffentlicht

Dass in manchen Fällen die Kritik durchaus angebracht ist, zeigte sich bei einem Fall mit einer jungen Frau. Eine 20-Jährige hatte trotz eines positiven Testergebnisses den Bus von Yamanashi nach Tokyo genommen. Bei Kritik an dem Verhalten auf den sozialen Medien blieb es jedoch nicht.

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Online wurden ebenfalls ihr Name und ihre persönlichen Informationen veröffentlicht. In zahlreichen Nachrichten wurde sie attackiert und einige warfen ihr sogar Mord vor. Sie ist nicht die einzige, die derartige Hasswellen abbekommt. Seit Tagen werden Fotos und Videos von Menschen in vollen Parks oder anderen öffentlichen Plätzen veröffentlicht. Es werden dabei den gezeigten Personen schwere Vorwürfe wegen ihres Verhaltens gemacht und dass sie nicht zu Hause sind.

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Menschen sollen sich ruhig verhalten

Wie skurril die Angriffe werden, zeigte ein Fall in Tokyo. Ein Veranstaltungsort für Live-Musik erhielt eine anonyme Drohung, nachdem sie einen Live-Auftritt ohne Publikum gestreamt hatten. Es wurde gedroht, dass nächstes Mal die Polizei informiert wird, wenn sie ein ähnliches Event veranstalten.

Professor Sekiya Naoya erklärte zu dem aggressiven Verhalten, dass die Menschen immer besorgter und frustrierter werden, da sie die Krankheit nicht richtig verstehen. Dass Covid-19 sie zur Selbstbeherrschung zwingt, macht die Sache noch schwieriger. Trotzdem ruft er die Menschen dazu auf ruhig zu bleiben. Zusätzlich weist Sekiya darauf hin, dass derartige Angriffe online als Belästigung gelten können, was ein rechtliches Nachspiel haben kann.

NHK

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