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Sensibilität für LGB­T­QIA+ steigt langsam in Japan

Immer mehr japanische Schulen bestellen geschlechtsneutrale Badebekleidung

Nachdem bereits einige Schulen in Japan geschlechtsneutrale Uniformen für ihre Schüler einführen, kommt auch in den Bereich Schwimmbekleidung Bewegung.

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So hat die in Tokyo ansässige Firma Footmark im Juni ein neutrales Set vorgestellt, dass aus einem langärmligen Oberteil und Shorts besteht. Diese Stücke sind bewusst weit geschnitten, damit die Körperform umspielt werden und dadurch geschlechtsspezifische Körperformen nicht betont werden.

Schulen wünschen sich neutrale Alternative

Ein weiterer Vorteil dieses Schwimmsets ist der gute Schutz vor Sonnenbrand, da ein großer Teil der Haut durch die speziellen Textilien vor schädlicher UV-Einstrahlung bewahrt wird. Außerdem kann die Kombination der beiden Stücke frei gewählt werden, beispielsweise kann man zwischen verschiedenen Hosenlängen wählen.

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Um den Tragekomfort zu optimieren, wurden Materialien gewählt, die selbst nass nicht an der Haut kleben und Luftlöcher besitzen. Ein Set kostet zwischen 6.380 und 6.820 Yen.

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Footmark Badebekleidung
Die Reißverschlüsse sind gut abgedeckt und bei Bedarf können Polsterungen eingefügt werden. Bild: Footmark, Co Ltd.

Japanweit ist das Modell des 1946 gegründeten Unternehmens das erste seiner Art und hat damit eine Marktlücke sichtbar gemacht. Denn die Firma reagiert damit auf die vielfache Nachfrage nach passender Badekleidung für Schüler, die sich beispielsweise aufgrund ihrer Geschlechtsidentität nicht zwischen Badeanzügen oder Schwimmhosen entscheiden wollen, wie Designerin Reiko Sano erzählt.

Großes Interesse in den Sozialen Medien

Die geschlechtsneutrale Badekleidung stieß auf großes Interesse in den Sozialen Medien. So waren es zunächst nur 10 Schulen, die diese Bekleidung nächstes Schuljahr zusätzlich zu den bestehenden Anzügen und Hosen einführen wollten. Nach dem Publik werden des Sets bei Twitter und Co. stieg diese Zahl auf 100.

Footmark Luftlöcher Badebekleidung
Durch Luftlöcher soll erreicht werden, dass die Badebekleidung angenehm sitzt. Bild: Footmark, Co Ltd.

Sano berichtete auch von Eltern, die der Firma von ihren schlechten Erinnerungen an enge Badekleidung in ihrer Schulzeit erzählten und hoffen, dass es ihre Kinder mit der Innovation besser haben würden. Auch die Designerin wünscht sich, dass das Produkt zu schönen Erinnerungen an den Schwimmunterricht führt.

Neutrale Bekleidung immer beliebter

Allgemein steigt die Nachfrage bei geschlechtsloser Badebekleidung in Japans Onlineshops, wie das japanische Internetunternehmen Rakuten berichtet. So wird der Suchbegriff  „geschlechtsneutrale Kinderbekleidung“ immer beliebter und gehört zu den Trendprognosen des Sommers.

So ist der Verkauf von Rashguards für Kinder in Rakutens Onlineshop allein zwischen Mai und Juli um 60 % gestiegen. Wie ein Sprecher der Rakuten Group Inc. sagte, seien neutrale und lockere Badesachen sehr beliebt und, wenn die Schule den Schülern die Wahl lässt, häufig auch das präferierte Produkt.

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