Japans Premierminister Fumio Kishida sagte am Montag, dass demnächst 1 Millionen Menschen täglich die Auffrischungsimpfung erhalten sollen, um die sechste Infektionswelle einzudämmen.
Landesweit wurden in der vergangenen Woche das erste Mal über 100.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet, aber bisher haben nur 4,8 Prozent der 125 Millionen Einwohner die Auffrischungsimpfung erhalten, da es einige organisatorische Probleme gibt.
Japan hinkt beim Boostern hinterher
Japan hinkt damit zum Beispiel Deutschland deutlich hinterher, bei uns haben sich mittlerweile über 50 Prozent der Bevölkerung boostern lassen. Die Impfbereitschaft ist in Deutschland allerdings mittlerweile gesunken, im Gegensatz zu Japan, wo sie bei ca. um 65 Prozent liegt.
„Indem wir ein klares Ziel setzen, wird die Regierung als Ganzes darauf hinarbeiten, dass diejenigen, die sich impfen lassen wollen, so schnell wie möglich geimpft werden“, so Kishida in einer Parlamentssitzung. „Die dritte Impfung ist der Schlüssel zur Verhinderung der Entwicklung von Symptomen und schweren Erkrankungen gegen die hochansteckende Omikron-Variante.“
Gleichzeitig wies Kishida darauf hin, dass die Auffrischungsimpfungen in Unternehmen und Universitäten ab Mitte Februar beginnen sollen.
Impfkampagne kommt für die Menschen zu spät
Junya Ogawa von der oppositionellen Demokratischen Verfassungspartei Japans kritisierte Kishida im Parlament, seine Ankündigung, eine Million Impfungen pro Tag anzustreben, sei ein oder zwei Schritte zu spät. Kishida entgegnete jedoch, dass ein sechsmonatiger Abstand zwischen der zweiten und dritten Impfung notwendig sei.
Vor der Sitzung wies Kishida den Gesundheitsminister Shigeyuki Goto und andere zuständige Kabinettsminister an, die von den Kommunen durchgeführten Impfkampagnen voranzutreiben, die Impfkapazitäten an den Arbeitsplätzen zu erhöhen und die Abgabe von Impfungen an wichtige Arbeitnehmer, einschließlich Lehrer, zu fördern.
Am Montag haben die Selbstverteidigungskräfte in Osaka im Westen Japans wieder ein Massenimpfzentrum in Betrieb genommen. Das Zentrum in Tokyo hat seine Arbeit bereits vor einigen Tagen aufgenommen.