In Japan wollen immer mehr Stadtmenschen aufs Land ziehen. Das Furusato Kaiki Shien Center in Tokyo verzeichnete im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von 49.514 Anfragen.
Die Zahl steigt in Japan seit einigen Jahren stetig an, ist allerdings 2020 wegen der Pandemie um mindestens 20 Prozent auf unter 40.000 gesunken.
Auch immer mehr Frauen wollen die Städte verlassen
Laut des Zentrums stieg die Zahl der Anfragen von Stadtmenschen 2021 wieder an, weil man seine Online-Angebote verbessert hat, um der allgemein wachsenden Nachfrage gerecht werden zu können.
Mittlerweile werden 80 Prozent der Beratungsseminare über den Umzug aufs Land online abgehalten, was bei den Menschen auf großes Interesse stößt.
Laut des Zentrums sind auch immer mehr Frauen und junge Menschen daran interessiert, das Stadtleben aufzugeben und aufs Land zu ziehen.
Der Anteil an Frauen bei den Anfragen ist 2021 auf 45,4 Prozent angestiegen. Menschen im Alter bis 20 Jahre machten 21,9 Prozent aus.
Shizuoka bei den Stadtmenschen besonders beliebt
Laut einer vom Furusato Kaiki Shien Center geführten Umfrage wollen die meisten Stadtmenschen in die Präfektur Shizuoka ziehen. Viele der Umzugswilligen leben zurzeit in Tokyo.
Besonders beliebt sind laut der Umfrage die Präfekturen, deren Präfekturverwaltungen mit den Gemeinden zusammenarbeiteten, um Zugezogenen durch Messen und andere Beratungsveranstaltungen zu helfen.
Auch die Meinung von Menschen, die sich in diesen Gemeinden niedergelassen haben, ist ein wichtiger Faktor für die Stadtmenschen, die dort hinziehen wollen.
Für die japanische Regierung ist das große Interesse an einem Umzug aufs Land ein Segen, da sie bereits seit Jahren versucht, die Entvölkerung der ländlichen Gebiete zu stoppen.
Bisher waren die Bemühungen allerdings nur von wenig Erfolg gekrönt und so gelten mittlerweile mehr als die Hälfte der Gemeinden in Japan als entvölkert. Die Bevölkerung konzentriert sich weiterhin auf die städtischen Gebiete.