Anzeige
HomeNachrichten aus JapanIn über 20 Prozent der Grund- und Mittelschulen in Japan fehlt es...

Lehrkräftemangel wird schlimmer

In über 20 Prozent der Grund- und Mittelschulen in Japan fehlt es an Lehrern

Japan hat einen Lehrermangel, das bestätigte nun auch noch einmal das Ergebnis einer Umfrage unter Schulleitern. Laut dem Ergebnis fehlt es an über 20 Prozent der japanischen Grund- und Mittelschulen an Lehrkräften.

Anzeige

Die Umfrage zeigt, dass sich der Mangel in Japan weiter verschärft. Zudem gaben 10 Prozent der Mittelschulen an, dass sie nicht mehr genug Personal haben, um einige Fächer zu unterrichten.

Immer mehr Lehrer fehlen an Japans Schulen

Die Umfrage wurde von der nationalen Vereinigung der stellvertretenden Schulleiter durchgeführt. Insgesamt gaben 20,5 Prozent der Grundschulen und 25,4 Prozent der Mittelschulen an, dass sie nicht mehr genügend Lehrer haben, ein Anstieg von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

LESEN SIE AUCH:  Immer mehr Lehrkräfte in Japan wegen psychischen Erkrankungen krankgeschrieben

2021 führte das japanische Bildungsministerium das erste Mal eine Studie zum Lehrermangel durch. Dabei stellte sich heraus, dass an den öffentlichen Schulen insgesamt 2.558 Lehrkräfte fehlen. Zudem zeigt die neue Umfrage, dass der Lehrermangel in der zweiten Hälfte eines Schuljahres zunimmt.

Anzeige

Die Probleme für die Bildung der Kinder wird immer deutlicher. „Die Kinder waren verwirrt und der Unterricht brach zusammen, weil sie zu Beginn des Schuljahres keinen Klassenlehrer hatten oder der Klassenlehrer mitten im Jahr gewechselt wurde“, hieß es in einem Kommentar.

Eine Mittelschule schrieb: „Wir haben drei Lehrkräfte, die eine befristete Lizenz für Sozialkunde erhalten haben, und so unterrichten Lehrer ohne Sozialkundeerfahrung das Fach in jeder Klasse. In einigen Fällen wurden Klassen zum Selbststudium umgewandelt, oder zwei Klassen wurden gemeinsam unterrichtet.“

Arbeitsbelastung nimmt zu

Viele Schulen gaben zudem an, dass ihre Lehrkräfte gezwungen sind, extrem viele Überstunden zu machen. Eine Grundschule schrieb, dass sich die Arbeitszeit mehr als verdoppelt hat. Dies bestätigt auch eine Umfrage, die im März veröffentlicht wurde.

Eigentlich beträgt die reguläre Arbeitszeit 38 Stunden und 45 Minuten pro Woche. Laut der Umfrage arbeiten allerdings viele Lehrkräfte in Japan mehr als 50 Stunden pro Woche.

Das Problem wird zudem dadurch verschärft, dass immer weniger Menschen eine Laufbahn als Lehrer anstreben, da der Beruf als sehr unattraktiv gilt.

Masatoshi Senoo, Bildungsforscher und Initiator der Umfrage, betonte auf einer Pressekonferenz: „Wenn es an Zeit, Geist, Energie und Personal mangelt, haben die Lehrkräfte keine andere Wahl, als die Qualität ihres Unterrichts und die Intensität ihrer Interaktion mit den Kindern zu reduzieren. Das ist das Bedauerlichste, was den Kindern passiert, und je ernster die Lehrkräfte sind, desto mehr werden sie von der Situation bedrängt.“

Anzeige
Anzeige