Laut einer Umfrage des Nationalen Institut für Bevölkerungs- und Sozialversicherungsforschung wollen Frauen in Japan, die heiraten wollen, zum ersten Mal seit 1940 nur ein oder gar kein Kind haben.
Die Zahl ist seit der letzten Umfrage im Jahr 2015 deutlich zurückgegangen, obwohl das Interesse, den Bund der Ehe zu schließen, mit mehr als 80 Prozent immer noch sehr hoch ist.
Interesse an einer Familiengründung hat in Japan nachgelassen
Das Institut führt seit 1940 alle fünf Jahre eine Umfrage zu Geburt- und Heiratstrends durch. Für die aktuelle Umfrage, die 2021 durchgeführt wurde, wurden 7.826 unverheiratete Personen und 6.834 verheiratete Paare befragt.
Die am 9. September veröffentlichen Ergebnisse zeigen laut des Instituts, dass das Interesse an einer Familiengründung in Japan weiter gesunken ist. Ein Grund, wieso Frauen weniger oder keine Kinder mehr wollen, ist laut des Instituts bei vielen Menschen die Verunsicherung durch die Pandemie und dass Kinder als viel zu teuer angesehen werden.
Die meisten der 4.086 unverheirateten Befragten im Alter zwischen 18 und 34 Jahren wollten entweder keine Kinder oder nur ein Kind. Der Durchschnitt der Frauen sank von 2,02 Kindern im Jahr 2015 auf 1,79. Der Durchschnitt der Männer sank von 1,91 auf 1,82.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung empfiehlt eine durchschnittliche Fruchtbarkeitsrate von 2,1 Geburten im Laufe des Lebens einer Frau, um eine stabile Bevölkerung zu erhalten.
Weniger Heiratswillige
Neben der Zahl der Kinder ist auch das Interesse an einer Heirat allgemein gesunken. Bei den Frauen um 5 Prozentpunkte auf 84,3 Prozent und bei den Männern um 4,3 Prozentpunkte auf 81,4 Prozent.
Einer von drei Befragten gab an, keine Beziehung eingehen zu wollen, 27,8 Prozent der unverheirateten Frauen und 21,1 Prozent der unverheirateten Männer gaben bei der Umfrage an, in einer Beziehung zu sein.
Eine ebenfalls von der japanischen Regierung durchgeführte Umfrage zeigt, dass die Zahl der Heiratswilligen in Japan immer weiter sinkt. Die Hauptgründe dafür seien vornehmlich die finanzielle Belastung und die Haushaltsführung.