Die Infektionszahlen sinken in Japan deutlich, der größte Teil der Bevölkerung ist geimpft und trotzdem behält die japanische Regierung das Einreiseverbot für Touristen bei.
Dabei fehlen Touristen aus dem Ausland, denn sie sind ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft.
Japan lässt Grenzen für Touristen geschlossen
Japan steht mit dem Einreiseverbot für Touristen nicht allein da, auch Taiwan und Vietnam haben als Beispiel so ein Verbot. Andere asiatische Länder öffnen sich allerdings, Thailand zum Beispiel, lässt Touristen ab 1. November wieder einreisen, solange sie geimpft sind und das ohne Quarantäne.
Die Tourismusbehörde der thailändischen Regierung rechnet für das Jahr 2022 mit 10 Millionen Touristen aus aller Welt, die Thailand besuchen und schätzungsweise 16 Milliarden Euro einbringen werden. Auch in Thailand ein dringend benötigter wirtschaftlicher Impuls.
In Japan wurden bisher die Quarantänebestimmungen etwas gelockert, nachdem die Zahl der Neuinfektionen deutlich gesunken ist, doch für Touristen ist das Land immer noch ein tabu.
Experten gehen davon aus, dass das Einreiseverbot für Touristen noch eine Weile bestehen bleiben wird und selbst wenn das Land seine Grenzen wieder öffnet, bleibt die Quarantäne für Einreisende bestehen.
Es hängt insbesondere davon ab, wie sich die Pandemie in Japan entwickelt, zwar sinkt die Zahl der Infektionen und auch die Impfkampagne geht gut voran, aber so ziemlich jeder geht davon aus, dass es eine sechste Infektionswelle geben wird.
Inlandsreisen können Verluste nicht decken
Die japanische Regierung arbeitet im Moment daran, den inländischen Tourismus wieder anzukurbeln und testet dafür die Wiederaufnahme der „Go-to-Travel“-Kampagne, seine Subvention für inländische Reisen.
Nach Angaben der Japan Travel Bureau Foundation hat die Kampagne bei 52,6 Millionen Reisenden innerhalb Japans schätzungsweise fast 1,8 Billionen Yen (ca. 13 Milliarden Euro) an Einnahmen eingebracht.
Das liest sich zwar gut, aber das kann das Fehlen von mehreren Millionen Touristen aus dem Ausland nicht wettmachen.
Im Jahr 2019 trug der Reise- und Tourismusbranche nach Angaben des World Travel & Tourism Council 7,1 Prozent zur japanischen Wirtschaft bei.
Vor der Pandemie gaben ausländische Touristen mehr als 4 Billionen Yen (ca. 30 Milliarden Euro) pro Jahr aus.
Thailand hat sich gut vorbereitet
Noch einmal zurück nach Thailand, denn dort sieht man die aktuelle Situation anders als in Japan, wie Yuthasak Supasorn, CEO der thailändischen Tourismusbehörde, in einer Erklärung sagt: „Wie viele andere haben auch wir uns umgestellt und gelernt, uns anzupassen.
In Abwesenheit der internationalen Reisenden, die wir in den letzten 19 Monaten sehr vermisst haben, haben wir Überstunden gemacht, um den Hotelbetrieben dabei zu helfen, das Potenzial des Inlandstourismus zu erschließen und eine Auslastung von mindestens 30 Prozent aufrechtzuerhalten, nicht so sehr, um die Rentabilität des Unternehmens zu steigern, sondern vielmehr, um das Beschäftigungsniveau zu halten.
Wir haben diese Zeit der „Auszeit“ genutzt, um uns positiv auf die Wiederaufnahme des internationalen Tourismus vorzubereiten. Seit Juli 2021 hat unser „Sandbox“-Programm den Weg für eine sichere, kontrollierte und maßvolle Rückkehr geebnet, die dazu geführt hat, dass wir uns mit Zuversicht und ohne Quarantänebeschränkungen wieder öffnen können.
Im Rahmen unserer Zertifizierung durch die thailändische Sicherheits- und Gesundheitsbehörde (Thailand Safety and Health Administration), die vom World Travel and Tourism Council genehmigt wurde, sind in mehr als 17 000 Tourismusunternehmen mehr als 70 Prozent der Mitarbeiter geimpft, sodass Touristen und Einheimische gleichermaßen beruhigt sein können.
Unser Ziel ist es, im Jahr 2022 wieder 10 Millionen Besucher aus aller Welt zu begrüßen, die Tourismuseinnahmen in Höhe von 16 Milliarden Euro zu generieren.“