Am Mittwoch wurde von der japanischen Regierung die Urheberrechtsreform weitgehend gebilligt, die im Januar dieses Jahres vorgeschlagen wurde.
Die Reform soll es ermöglichen, dass das illegale Herunterladen von Musik, Anime, Manga, Computerspielen und literarischer Schriften härter bestraft werden kann. Auch der Upload soll härter bestraft werden.
Urheberrechtsreform soll das teilweise Herunterladen nicht verbieten
Ein Gremium der Cultural Affairs Agency erklärte, dass eine künftige Änderung des Urheberrechtsgesetzes nicht für das teilweise Herunterladen von urheberrechtlich geschützten Werken gelten würde. Das bedeutet zum Beispiel, dass man weiterhin einige Bilder eines Manga herunterladen darf.
Die japanische Regierung hatte bereits seit einiger Zeit geplant, dass der Umfang der illegalen Downloads, wie er derzeit bei Videos und Musik gilt, auf alle urheberrechtlich geschützten Materialien ausgeweitet wird.
Die am Anfang dieses Jahres vorgelegte Reform hatte allerdings Kritiker auf den Plan gerufen, da die vorgeschlagenen Maßnahmen für eine Kontrolle der Internetnutzer zu weit ging und ein Eingriff in die Meinungsfreiheit befürchtet wurde.
Urheberrechtsreform soll 2020 in Kraft treten
Die Cultural Affairs Agency beabsichtigt nun, die neue Reform bis Januar auszuarbeiten und einen Gesetzesentwurf bis zur nächsten ordentlichen Diäten-Sitzung vorzulegen.
Das Gremium wies allerdings auch darauf hin, dass weitere Diskussionen erforderlich sind, um zu entscheiden, ob der Anwendungsbereich illegaler Handlungen auf das vollständige Herunterladen von Originalwerken, mit Ausnahme von Parodien und abgeleiteten Werken, und von Downloads von Piraterie-Websites beschränkt werden solle.
Die japanische Piraterie-Website Mangamura, die über 100 Millionen Zugriffe pro Monat verzeichnete, bevor sie im April letzten Jahres deaktiviert wurde, hat zwischen September 2017 und Februar 2018 schätzungsweise mehr als 300 Milliarden Yen (2,75 Milliarden Dollar) an Verlusten für Verlage verursacht.
Die Seite enthielt illegale Kopien beliebter Manga-Titel, darunter „Attack on Titan“ und „One Piece“.
Einige Mitglieder des Gremiums wiesen darauf hin, dass Verluste für Urheberrechtsinhaber, die durch Downloads von anderen Websites als Piraterie-Websites verursacht wurden, ebenfalls schwerwiegend sind.
MA