Die japanische Regierung hat am Freitag beschlossen, dass der Ausnahmezustand auf drei Präfekturen ausgedehnt wird.
Ab Sonntag wird die Maßnahme auch für die Präfekturen Hokkaido, Okayama und Hiroshima Inkrafttreten.
Ausnahmezustand auf Drängen des Expertengremiums
Die japanische Regierung hatte eigentlich geplant, Okayama und Hiroshima unter den „Quasi-Ausnahmezustand“ zu stellen, der bereits in Hokkaido in Kraft ist. Auf Drängen des Expertengremiums wurde sich allerdings für die stärkere Maßnahme entschieden.
Die Entscheidung könnte allerdings dazu führen, dass sich die Kritik an den Olympischen Spielen, die in Japan bereits groß ist, weiter verstärken könnte.
In den Präfekturen, in denen der Ausnahmezustand gilt, müssen Restaurants bereits um 20 Uhr schließen. Wenn sie Alkohol verkaufen, müssen sie ganz geschlossen bleiben. Kaufhäuser, Kinos usw. sind ebenfalls angewiesen früher zu schließen oder ganz geschlossen zu bleiben. Die Besucherzahlen bei Veranstaltungen sind auf 5.000 oder 50 Prozent der Kapazität des Veranstaltungsortes begrenzt.
Die Meldung, dass der Ausnahmezustand erweitert wird, sorgte bei den Menschen in Japan für eine Mischung aus Resignation und Wut, insbesondere weil viele Menschen nicht erkennen, dass die Regierung die Pandemie mit einer gewissen Dringlichkeit behandelt und dass weiter an den Olympischen Spielen festgehalten wird.
Scharfe Corona-Maßnahmen in drei Präfekturen
In der vergangenen Woche haben die Gouverneure der 47 Präfekturen von der japanischen Regierung den landesweiten Ausnahmezustand gefordert. Die Regierung ist aber weiterhin vorsichtig, um der Wirtschaft des Landes nicht zu sehr zu schaden.
Neben der Ankündigung, dass der Ausnahmezustand erweitert wird, kündigte die japanische Regierung auch an, dass der „Quasi-Ausnahmezustand“, praktisch gesehen die Vorstufe, auf drei weitere Präfekturen ausgeweitet wird. Die Maßnahme erlaubt Präfekturen in bestimmten Gebieten schärfere Corona-Regeln zu verhängen, die ähnliche Einschränkungen wie der richtige Ausnahmezustand mitbringen.