Heuschnupfen ist für Menschen überall auf der Welt im Frühling eine Plage – Japan macht da keine Ausnahme. Um die Belastung für die Menschen zu reduzieren, wurde am Dienstag ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt.
Ziel ist es, den durch Zedern- und Zypressenpollen verursachten Heuschnupfen deutlich zu reduzieren. In den kommenden 30 Jahren soll eine Halbierung angestrebt werden.
Fast die Hälfte der Bevölkerung leidet unter Heuschnupfen
In Japan sind etwa 40 Prozent der Bevölkerung von Heuschnupfen betroffen, weswegen das Thema auch für die Regierung von Bedeutung ist. Zedern sind eine der Baumarten, unter deren Pollen die Menschen besonders leiden, sodass die mit Zedern bepflanzten Flächen in den nächsten zehn Jahren um rund 20 Prozent reduziert werden sollen.
70.000 Hektar mit Zedern bepflanzte Flächen sollen in den kommenden Jahren jährlich gefällt werden, momentan sind es 50.000 Hektar.
Weniger Zedernbäume in Japan
Zudem sollen in den kommenden zehn Jahren mehr als 90 Prozent der jungen Zedernbäume durch andere Arten ersetzt werden, die weniger Pollen abgeben. So sollen die typischen Symptome von Heuschnupfen, wie eine laufende Nase, Niesen und juckende Augen, reduziert werden.
„Es ist notwendig, das Problem im Auge zu behalten und kontinuierlich Maßnahmen umzusetzen, da es nicht von heute auf morgen gelöst werden kann“, sagte Premierminister Fumio Kishida bei einem Ministertreffen zum Thema Heuschnupfen, das am Dienstag in seinem Büro stattfand.
Medikamentenversorgung soll erhöht werden
Es wird erwartet, dass die Maßnahmen in das jährliche wirtschaftspolitische Konzept aufgenommen werden, das im Juni erstellt werden soll.
Im Bereich der medizinischen Behandlung verpflichtete sich Kishidas Regierung, Maßnahmen zu ergreifen, um die jährliche Produktion von Medikamenten für die Immuntherapie zur Linderung von Allergiesymptomen zu erhöhen, um eine ausreichende Versorgung für 1 Millionen Menschen zu gewährleisten, verglichen mit derzeit 250.000.
Einsatz von KI zur Berechnung des Pollenflugs
Supercomputer und künstliche Intelligenz sollen eingesetzt werden, um die Genauigkeit der Pollenflugvorhersagen zu verbessern, und auch die Informationsbereitstellung durch die japanische Meteorologiebehörde soll verbessert werden.
Die Regierung versprach außerdem Hausbauern zu ermutigen, mehr Holz von heimischen Zedern zu verwenden, und forderte die Wirtschaft auf, Fernarbeit zu fördern, um die Pollenbelastung zu verringern.
Zedernbäume vor allem aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
In der Zeit des raschen Wirtschaftswachstums nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine große Anzahl von Zedernbäumen zur Wiederaufforstung gepflanzt.
Obwohl es keine offiziellen Daten gibt, hat eine von einer Gruppe von Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten durchgeführte Umfrage ergeben, dass 2019 in Japan 42,5 Prozent der Menschen an Heuschnupfen leiden, gegenüber 29,8 Prozent im Jahr 2008 und 19,6 Prozent im Jahr 1998.