Japan wird das selbst gesteckte Impfziel, bis Ende des Monats fast 30 Prozent der Bevölkerung zu boostern, nicht erreichen, selbst dann nicht, wenn sich die Zahl der Impfungen auf 2 Millionen pro Tag verdoppeln würde. Aktuell kommt Japan auf ca. 1 Million Impfungen pro Tag.
Japan liegt bei der Auffrischungsimpfung weit hinter anderen Industrieländern zurück, und Gesundheitsexperten befürchten, dass die geringe Zahl der geboosterten Personen dafür sorgen könnte, dass sich Omikron weiterhin rasch verbreiten wird.
Regierung hat trotz Problemen ein hohes Impfziel festgesetzt
Japan startete seine Impfkampagne im Dezember. Nach den ersten beiden Monaten waren weniger als 4 Prozent der Menschen in Japan geboostert. Da die japanische Regierung den Zeitraum zwischen der zweiten und dritten Impfung mehrmals angepasst hatte, haben die Präfekturen Probleme, die dritte Impfung durchzuführen. Trotzdem hat die Regierung ein hohes Impfziel festgesetzt.
Die Impfkampagne hatte jedoch in diesem Monat an Dynamik gewonnen, nachdem Unternehmen und Universitäten damit begonnen hatten, Impfungen durchzuführen.
Bis Montag hatten nach Angaben des Kabinettssekretariats 19,38 Millionen Menschen, also 15,3 Prozent der Bevölkerung, eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Damit ist das Ziel der Regierung, bis Ende Februar 37,5 Millionen Menschen zu impfen, darunter etwa 5,8 Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen und 28,9 Millionen ältere Menschen, nicht mehr erreichbar.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssten an jedem der letzten Tage des Monats durchschnittlich fast 2,6 Millionen Impfstoffdosen verabreicht werden.
Frust innerhalb der Bevölkerung wächst
Mittlerweile wächst innerhalb der Bevölkerung die Frustration über die schleppend verlaufende Impfkampagne, da Studien zeigen, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe bei der Vorbeugung von Infektionen insbesondere bei Menschen ab 65 Jahren langsam nachlässt.
Als Reaktion auf die Kritik der Oppositionsparteien, dass die Einführung zu langsam und das Ziel von 1 Million Impfungen pro Tag zu niedrig sei, sagte Japans Premierminister Fumio Kishida, dass die Regierung bis Ende des Monats voraussichtlich 61 Millionen Impfgutscheine verschicken werde.
Für die japanische Regierung ist die Impfung älterer Menschen eine Priorität, doch eine am Dienstag vom Gesundheitsministerium veröffentlichte Umfrage, dass von den landesweit mehr als 51 000 Pflegeeinrichtungen nur 74 Prozent davon ausgehen, dass alle Mitarbeiter und Bewohner bis Ende Februar geimpft sind.