Die japanische Regierung fordert Haushalte und Unternehmen zum Stromsparen auf, da es wahrscheinlich ist, dass es zu Versorgungsengpässen im Sommer und Winter kommen wird.
Es ist das erste Mal seit 2012, dass die japanische Regierung eine landesweite Aufforderung ausspricht. Zuletzt wurde nach der Katastrophe in Fukushima dazu aufgerufen. Bereits seit April wird vor Stromausfällen gewarnt, die im nächsten Winter auftreten könnten.
Strom ist knapp in Japan
Kabinettschef Hirokazu Matsuno sagte allerdings, dass man zwar zum Stromsparen aufruft, aber zumindest für diesen Sommer keine numerischen Ziele zur Bewältigung der Versorgungsprobleme festlegen werden.
In Japan stehen die meisten Atomkraftwerke wegen strengerer Sicherheitsvorschriften, die nach dem Reaktorunfall in Fukushima eingeführt wurden, still. In den letzten Jahren wurden zudem immer mehr Wärmekraftwerke wegen Überalterung stillgelegt. Diese Situation führte zu einer Verringerung der Stromversorgungskapazität im Land.
Laut der japanischen Regierung müssen mindestens 3 Prozent des Reservesatzes für eine stabile Stromversorgung gesichert werden. Allerdings wird davon ausgegangen, dass der Satz im Juli in Regionen, die von Tohoku Electric Power, Tokyo Electric Power und Chubu Electric Power versorgt werden, auf 3,1 Prozent sinken wird.
Im Januar könnte der Reservesatz im Versorgungsgebiet von Tokyo Electric auf Minus 0,6 Prozent sinken.
Regierung will neues Warnsystem zum Stromsparen einführen
Daher wird von Haushalten gefordert, dass Klimaanlagen auf maximal 28 Grad eingestellt werden sollen und dass man Lampen, die nicht benötigt werden, nicht einschalten soll.
Das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie kündigte an, ein Warnsystem zu entwickeln, das die Bevölkerung zusätzlich zum derzeitigen Warnsystem für Stromengpässe zum Stromsparen auffordert.
Zu den weiteren Maßnahmen gehören Beschränkungen für Großunternehmen und Verfahren für einen Ablauf von absichtlichen Stromausfällen in bestimmten Gebieten, um großflächige Stromausfälle zu vermeiden.