Die japanische Regierung hat am Dienstag die Strafen für Arbeitgeber und Aufsichtsbehörden verschärft, wenn technische Praktikanten einfach verschwinden.
Das Programm für technische Praktika steht in der Kritik, da viele der Menschen sich laut Informationen einen neuen Arbeitsplatz suchen und sich die Berichte mehren, dass Firmen diese Angestellten ausbeuten.
Praktikanten dürfen sich keinen neuen Arbeitsplatz suchen
Allerdings dürfen die Praktikanten nach dem Gesetz den Arbeitsplatz nicht wechseln und gelten daher als illegale Arbeitnehmer.
Zudem kommt es immer wieder vor, dass Praktikanten einfach verschwinden, ohne dass der Aufenthaltsort bekannt ist. Berichten zufolge, suchen sich viele dieser Vermissten allerdings einen neuen Job.
Prüfungen sollen verstärkt werden
Die Einwanderungsbehörde gibt an, dass, auch wenn nur wenige Praktikanten vermisst werden, die Arbeitgeber kontrolliert werden.
Sollte dann festgestellt werden, dass die Löhne nicht ordnungsgemäß gezahlt werden oder die Praktikanten ausgenutzt wurden, wird es untersagt, neue Praktikanten einzustellen.
„Wir werden die Maßnahmen zur Verringerung der Zahl der Vermissten um jeden Preis konsequent durchsetzen“, sagte Justizminister Masako Mori auf einer Pressekonferenz.
Die Zahl der verschwundenen Auszubildenden hat zugenommen. 2018 wurden 9.052 Auszubildende vermisst. Dies sind laut Angaben der Behörde 1.963 mehr als im Vorjahr. Die Zahl im ersten Halbjahr 2019 betrug 4.499, 256 mehr als ein Jahr zuvor.
Programm für technische Praktikanten unter starker Kritik
Das 1993 eingeführte staatlich geförderte Ausbildungsprogramm zielt auf die Weitergabe von Kenntnissen an Entwicklungsländer ab. Das Programm steht jedoch im In- und Ausland unter starker Kritik, da viele Stimmen sagen, dass sich Japan nur billige Arbeitskräfte sichern will.
Die Einwanderungsbehörde wird an alle Aufsichtsbehörden schreiben, um die Zusammenarbeit zu erbitten. Außerdem werden weitere Gespräche mit technischen Praktikanten geführt, um zu prüfen, ob Probleme im Zusammenhang mit Zahlungen und Menschenrechtsverletzungen vorliegen. Da es ausländische Praktikanten allgemein nicht leicht haben in Japan, bleibt abzuwarten, ob sich so der Missbrauch eindämmen lässt.
Im März teilte das Justizministerium mit, dass rund 15 Prozent der 5.218 ausländischen Praktikanten, die vermisst werden, von Arbeitgebern ausgebeutet wurden, einschließlich keiner Lohnzahlungen und unangemessenen Überstunden.
Kyodo