Japans Bildungsministerium veröffentlichte ein Handbuch zur Bekämpfung von Kindesmisshandlungen für Schul- und Bildungsangestellte. Diese Richtlinien sind eine direkte Reaktion auf den Tod eines Mädchens in der Präfektur Chiba.
Unter der Berücksichtigung der, aus dem Fall Mia Kurihara, gewonnenen Erkenntnisse, sehen die Richtlinien vor, dass die Erzieherinnen und Erzieher je nach den Umständen den Zugang zu Aufzeichnungen über Misshandlungen von Kindern verweigern können, auch wenn Eltern und Erziehungsberechtigte die Freigabe der Dokumente im Namen des Kindes verlangen.
Diese Art von angemessener Antwort wird in dem Handbuch gefordert, das über die offizielle Website des Ministeriums für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie veröffentlicht wurde.
Vater forderte Fragebogen über Misshandlung von der Schule
Die kleine Mia war damals 10 Jahre alt, als sie am 24. Januar dieses Jahres tot in ihrem Haus in Noda aufgefunden wurde. Ihr Vater hatte die Schule aufgefordert, dass ihm ein Fragebogen ausgehändigt wird, in dem das Mädchen notiert hatte, dass sie geschlagen wird. Die Schule hatte keine Wahl, da der Vater eine Einverständniserklärung seiner Tochter dabei hatte und mit Klage drohte.
Die nun festgelegten Richtlinien verlangen, dass Erzieherinnen und Erzieher entschlossen auf die Forderung der Herausgabe von Eltern und Erziehungsberechtigten reagieren. Schulen sollen grundsätzlich nicht straf- oder zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen werden können.
Merkmale um Kindesmisshandlungen zu identifizieren
Darüber hinaus wird im Handbuch bekräftigt, dass Schulen Beratungszentren und andere Einrichtungen unverzüglich zu informieren haben, wenn der Verdacht einer Kindesmisshandlung besteht. Auch wenn Kinder länger als 7 Tage abwesend sind, soll sofort eine Meldung erfolgen. Außerdem enthält das Handbuch eine Liste weiterer möglicher Merkmale, sodass Erzieherinnen und Erzieher eine Misshandlung anhand dieser Merkmale identifizieren können.
Quelle: MS, AN, JT