Die japanische Regierung wird den Ausnahmezustand, der aktuell in 19 Präfekturen gilt, zum Ende des Monats aufheben.
Damit ändert die Regierung ihre vorherige Aussage, die Maßnahmen schrittweise aufzuheben und in den „Quasi-Ausnahmezustand“ überzugehen.
Japan hebt Ausnahmezustand und „Quasi-Ausnahmezustand“ auf
Laut Japans Premierminister Yoshihide Suga wird die Regierung heute die formelle Entscheidung über den Ausnahmezustand treffen.
Beobachter gehen davon aus, dass auch der „Quasi-Ausnahmezustand“, der derzeit in 8 Präfekturen gilt, aufgehoben werden wird. Allerdings planen die Gouverneure der Gebiete, einige Beschränkungen trotzdem aufrechtzuerhalten, um eine erneute schnelle Zunahme der Infektionszahlen zu verhindern.
Gleichzeit hat allerdings keine der 19 Präfekturen bei der Regierung um eine Verlängerung der Maßnahme gebeten.
Die Ankündigung der japanischen Regierung stößt allerdings auf Kritik, da Gesundheitsexperten befürchten, dass die Aufhebung dazu führen wird, dass die Zahl der Neuinfektionen schnell wieder ansteigen wird. Auch aus der Regierung kommen Warnungen, dass die Aufhebung dazu führt, dass die Menschen unvorsichtig werden.
Am Sonntag forderten die Gouverneure von Tokyo, Kanagawa, Chiba und Saitama die Regierung auf, zu erklären, wie sie die Maßnahmen aufheben will. Insbesondere, ob und wie lange Restaurants und Bars nach der Aufhebung des Ausnahmezustands geöffnet haben dürfen.
Regierung muss erläutern, wie sie das Gesundheitssystem vor Überlastung schützen will
Zudem forderten die Gouverneure, dass die Regierung erläutern soll, wie sie das Gesundheitssystem vor einer Überlastung schützen will, sollte die Aufhebung erneut zu einem Anstieg der Infektionen führen.
Japan hatte bereits mit vier Infektionswellen zu kämpfen und jedes Mal wurden die Maßnahmen sehr schnell aufgehoben, nachdem die Infektionszahlen anfingen, zu sinken, um so die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Dies führte allerdings dazu, dass die Infektionszahlen schnell wieder stark anstiegen und erneute Maßnahmen ergriffen werden mussten, da das Gesundheitssystem binnen kurzer Zeit wieder unter großem Druck stand.