Japan kann sein selbst gestecktes Ziel, dass diesen Monat fast 15 Millionen Menschen die Booster-Impfung erhalten, nicht einhalten. Nach Angaben der Regierung haben bisher gerade einmal 2,6 Millionen Menschen die Impfung erhalten, das sind gerade einmal 18 Prozent des Ziels und 2,1 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Es gibt mehrere Gründe, wieso es mit den Auffrischungsimpfungen in Japan nicht klappt. Zum einen, dass viele regionale Behörden von der Entscheidung der Regierung, den Zeitraum zwischen der zweiten und dritten Impfung zu verkürzen, überrascht worden sind. Insgesamt hatte die japanische Regierung den Impfplan zweimal vorgezogen, was eine Organisation für die Behörden unmöglich machte.
Zu wenig Personal für die Booster-Impfung
Ein weiterer Grund ist, dass nicht genügend Personal und Räumlichkeiten für die Booster-Impfung zur Verfügung stehen. Das liegt unter anderem daran, dass durch Omikron immer mehr Menschen in Quarantäne müssen, was auch das Gesundheitspersonal betrifft und zum anderen, weil die Behörden Probleme haben, gleichzeitig die Impfkampagne zu organisieren und gegen die Pandemie zu kämpfen.
Laut einer Umfrage der japanischen Regierung sind 285 der insgesamt 1.741 Gemeinden, nicht in der Lage, bis Ende Februar zu boostern.
Ein weiterer Grund, wieso die Booster-Impfung nicht vorankommt, ist die Abneigung vieler Menschen gegen das Mischen von Impfstoffen. Viele möchten keinen anderen Impfstoff als den, den sie bereits für die ersten beiden Impfungen bekommen haben.
Dabei ist die Impfbereitschaft eigentlich hoch. Laut einer Umfrage des Social Survey Research Centers wollen sich 65 Prozent der Menschen in Japan boostern lassen.
Japan hat vorrangig den Impfstoff von Biontech für die erste und zweite Impfung verwendet, für die Auffrischungsimpfung wird allerdings größtenteils der Impfstoff von Moderna verwendet.
Premierminister möchte Zeichen setzen
Um Vorurteile abzubauen, hat Japans Premierminister am 24. Januar angekündigt, sich mit dem Impfstoff von Moderna boostern zu lassen.
Für Chaos sorgt auch die Tatsache, dass die Regierung noch nicht bekannt gegeben hat, welcher Prozentsatz der Bevölkerung überhaupt die Booster-Impfung erhalten soll und bis wann. Das führt dazu, dass Präfekturen nicht richtig planen können.