Japan hat das Verbot von automatisierten Drohnenflügen über Wohngebiete aufgehoben, um die Paketzustellung aus der Luft zu ermöglichen. In dieser Art der Paketzustellung wird eine Chance gesehen, dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.
Die automatisierten Flüge sind nur über unbewohnte Gebiete im Rahmen eines Klassifizierungssystems erlaubt und die Hürden sind für Unternehmen sehr hoch, sich klassifizieren zu lassen.
Automatisierte Drohnenflüge unter strengen Regeln
Für automatisierte Drohnenflüge ist eine Klassifizierung der Stufe 4 erforderlich, bis März sollen die erforderlichen behördlichen Verfahren abgeschlossen werden. Drohnenpiloten müssen ihre Lizenz alle drei Jahre erneuern.
Bei serienmäßig hergestellten Drohnenmodellen wird die Sicherheitszulassung für jedes Modell erteilt, sobald eine staatliche Inspektion des Produktdesigns und der Herstellungsverfahren abgeschlossen ist.
Die Regierung verlangt, dass Drohnen, die für Flüge der Stufe vier verwendet werden, jedes Jahr einem Flugtest unterzogen werden.
Die Flüge sollen beginnen, wenn Unternehmen diese Dienste anbieten. Die Flugpläne und -kurse müssen der Regierung vorgelegt werden und die Betreiber müssen interne Richtlinien für den Umgang mit Betriebsrisiken und die Meldung von Unfällen erstellen. Schwere Unfälle werden von der japanischen Verkehrssicherheitsbehörde untersucht.
Einige Logistikunternehmen in Japan haben bereits mit der Auslieferung von Waren mit Drohnen begonnen, fliegen dabei aber nur über unbewohnten Gebieten.
Hilfe auch im Katastrophenfall
„Wir müssen nicht mehr über die Häuser der Menschen fahren, sodass sich unsere Liefereffizienz verbessern wird“, so ein Sprecher des großen Logistikunternehmens Seino. Seino beliefert bereits die abgelegenen Gebiete der Präfekturen Hokkaido, Yamanashi und Fukui Lebensmittel und andere Produkte des täglichen Bedarfs mit Drohnen.
Neben der Ausweitung kommerzieller Lieferdienste können Drohnen auch dazu beitragen, Hilfsgüter in Katastrophengebiete zu transportieren, indem sie Medikamente für Krankenhäuser und Lebensmittel für die Bewohner von Hochhauswohnungen liefern.
Kritiker befürchten allerdings, dass es nun vermehrt zur Verletzung der Privatsphäre durch Kameras an Drohnen kommen wird.