Die japanische Ground Self-Defense Force (GSDF) hat am Donnerstag eine neue Militärbasis auf der Insel Ishigaki in Okinawa in Betrieb genommen. Es ist bereits die vierte auf den Nasei-Inseln vor Okinawa.
Die anderen drei Stützpunkte befinden sich auf Amami-Oshima in der Präfektur Kagoshima und auf den Inseln Miyako und Yonaguni in der Präfektur Okinawa.
Neue Militärbasis könnte Standort für Boden-Schiffs-Raketen werden
Die neue Militärbasis könnte ein zukünftiger Standort für Boden-Schiffs-Langstreckenraketen werden, da Japan China gegenüber militärische Stärke zeigen will.
Auf dem Stützpunkt sind 570 Soldaten stationiert. Die Raketeneinheit verfügt über Boden-Luft-Raketen und auf Lastwagen montierte Boden-Schiffs-Raketen vom Typ 12, um Chinas Militärschiffe und Flugzeuge abzuschrecken, die die nahe gelegenen Gewässer und den Luftraum passieren. Die Sicherheitseinheit des Stützpunkts hat die Aufgabe, im Falle von Katastrophen oder militärischen Bedrohungen erste Maßnahmen zu ergreifen.
Die Nansei-Inseln erstrecken sich über 1.200 Kilometer von Yonaguni im Südwesten bis zu den Osumi-Inseln im Nordosten, direkt vor der Südküste von Japans drittgrößter Insel Kyushu. China betrachtet die Inseln als Teil seiner grundlegenden Verteidigungslinie, die bis zu den Philippinen und dem Südchinesischen Meer reicht, gegen die USA im Falle eines Krieges um Taiwan.
Bis 2016 befanden sich die einzigen Stützpunkte der GSDF in der Region auf der Insel Okinawa. Im Jahr 2019 wurden dann Stützpunkte auf den Inseln Amami-Oshima und Miyako eröffnet.
Das Verteidigungsministerium plant, eine weitere Militärbasis auf der Insel Mageshima in Kagoshima zu errichten und die 15. Brigade der GSDF auf der Insel Okinawa zu verstärken, um sie zu einer Division aufzuwerten. Die Typ-12-Raketeneinheit der Bodentruppen ist bereits auf den Inseln Miyako und Amami-Oshima aktiv und operiert seit Jahr 2023 auch von der Hauptinsel Okinawa aus.
Kritik an der neuen Basis
Vor der Eröffnung der Militärbasis gab es insbesondere in Naha und Ishigaki Proteste. Viele Menschen befürchten, dass Okinawa wieder in ein Schlachtfeld verwandelt werden könnte.
Der Gouverneur von Okinawa, Denny Tamaki, sagte dazu: „Ich möchte, dass die Regierung auf die Bedenken der Einwohner von Okinawa eingeht und ihnen höflich erklärt, wie sich die Basis auf ihr Leben auswirkt, wie sicher sie ist und ob sie über Gegenangriffsmöglichkeiten verfügt.“
