In den letzten Jahren hat Japan viele seiner schon ziemlich alten Gesetze angepasst. Nun ist als Nächstes das Jugendschutzgesetz dran, über das schon lange diskutiert wird. Am Freitag wurde jetzt beschlossen, dass es zu einer Änderung kommen wird.
Bei einer Kabinettssitzung am Freitag wurde der offizielle Änderungsentwurf genehmigt und es wird gehofft, dass der Entwurf noch in der laufenden Parlamentssitzung angenommen wird. Die Änderung sieht vor, dass nach der Überarbeitung des Zivilgesetzbuches das Erwachsenenalter herabgesetzt wird. Ab April nächsten Jahres sollen Personen ab 18 bereits als Erwachsen gelten und nicht wie zuvor erst ab dem Alter von 20 Jahren.
Jugendstrafrecht wird angepasst
Das Strafrecht wird durch die Änderung nicht groß beeinflusst. Personen im Alter von 18 bis 19 Jahren fallen demnach weiterhin unter das Jugendstrafrecht und nicht unter das allgemeine Strafrecht. Änderungen wird es trotzdem geben. Das neue Gesetz sieht vor, dass die Täter trotzdem eine andere Behandlung erhalten, als Personen von 17 Jahren oder jünger.
Fälle mit Tätern von 18 und 19 Jahren gehen immer noch an das Familiengericht, jedoch wird der Umfang der Straftaten erweitert, die vom Gericht an die Staatsanwälte weiter geleitet werden. Die größte Änderung dürfte die Offenlegung der Identität der Täter sein, wenn sie wirklich angeklagt werden.
Regierung hält sich eine Hintertür offen
Bisher war es nicht erlaubt von minderjährigen Straftätern die Namen oder andere Details zu veröffentlichen, um sie vor medialen Reaktion zu schützen. Das sorgte jedoch in der Vergangenheit vor allem bei besonders schweren Straftaten für starke Kritik, wie unter anderen bei einem Überfall auf einen Pachinko-Salon Anfang des Jahres, der von Minderjährigen durchgeführt wurde.
Obwohl lange über diese Änderung gesprochen wurde, ist Japan besonderes vorsichtig. Eine Ergänzung des Gesetzesentwurfs sieht vor, dass die rechtliche Behandlung von Jugendlichen in dem Alter nach fünf Jahren erneut überprüft werden soll. Sollte es demnach in den Zeitraum zu Problemen kommen, könnte die Änderung wieder rückgängig gemacht werden.