Die Bevölkerung in Japan schrumpft immer mehr und wird immer älter. Das ist auf Dauer ein großes Problem für die Wirtschaft. Aus diesem Grund arbeitet die Regierung schon lange daran, das Rentenalter anzuheben. Nun machte das japanische Kabinett am Dienstag den ersten großen Schritt, mit der Verabschiedung des Gesetzesvorschlags.
Mit der geplanten Gesetzesänderung sollen Angestellte von Unternehmen bis sie 70 Jahre alt sind arbeiten können. Bis jetzt lag die Altersgrenze bei 65 Jahren. Sie wollen so die steigenden Sozialversicherungskosten senken und die Erwerbsbevölkerung vergrößern. Laut dem Gesetzesentwurf sind die Bestimmungen allerdings nicht verbindlich.
Höheres Rentenalter soll weiterhin Pflicht werden
Unternehmen werden demnach dazu angehalten, ihre Mitarbeiter länger zu beschäftigen. Allgemein sollen sie aus fünf verschiedenen Optionen wählen. Neben der Anhebung des Rentenalters sollen sie alternativ die Altersgrenze streichen oder Angestellten erlauben, länger zu arbeiten. Ebenfalls wird vorgeschlagen, bestimmte Aktivitäten auf Rentner auszulagern, die freiberuflich werden oder ein eigenes Unternehmen gründen wollen. Die fünfte Option ist, dass die Unternehmen die Rentner philanthropischen Projekten zuweisen sollen, die von den Firmen sind.
Der Gesetzesentwurf, der insgesamt sechs Gesetze abdeckt, soll der aktuellen Parlamentssitzung vorgelegt werden. Darunter befinden sich noch ein System zum Verzeichnen von Arbeitszeiten, die eine Person in mehreren Jobs ansammelt.
Sie wollen damit besser überstundenbedingte Krankheiten oder Verletzungen belegen können, da die Regierung vermehrt zu Zweitjobs drängt. Sollte der Entwurf akzeptiert werden, soll die Änderung April 2021 in Kraft treten. Das nächste Ziel der Regierung ist jedoch schon gesetzt. Sie planen weiterhin, das Rentenalter verpflichtend auf 70 Jahre anzuheben.