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Mitsubishi will Berufung einlegen

Japan protestiert gegen Südkoreas Entscheidung, Vermögenswerte von Mitsubishi verkaufen zu lassen

Seit Jahren streiten sich Japan und Südkorea bei der Entschädigungsfrage von ehemaligen koreanischen Zwangsarbeiten. Ein südkoreanisches Gericht hat nun beschlossen, dass Mitsubishi Heavy Industries Ltd. zu einer Entschädigung gezwungen werden kann.

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Das Bezirksgericht Daejeon hatte am Montag in einer gerichtlichen Verordnung festgelegt, dass die Vermögenswerte von Mitsubishi Heavy Industries verkauft werden sollen, um Familien von ehemaligen Zwangsarbeitern zu entschädigen. Es ist das erste Mal, dass ein südkoreanisches Gericht eine solche Maßnahme in Bezug auf die Entschädigung von Zwangsarbeitern erlaubt.

Südkorea soll gegen das Urteil vorgehen

Mitsubishi stellte sich deutlich gegen die Entscheidung und sie kündigten an Berufung einzulegen. Sie wollen zusätzlich Maßnahmen ergreifen, während sie gleichzeitig in Verbindung mit der Regierung bleiben.

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Japan ist über die Entscheidung extrem verärgert. Außenminister Toshimitsu Motegi sagte am Dienstag, dass die Liquidation der Vermögenswerte Japan und Südkorea gleichermaßen in eine ernste Situation bringt. Er hatte schon vorab gewarnt, dass derartige Maßnahmen ernste Konsequenzen haben.

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Schon am Montag hatte die japanische Regierung Seoul dazu gedrängt, sofort Maßnahmen gegen das Urteil zu ergreifen, dass in ihren Augen gegen das Völkerrecht verstößt. Zusätzlich hatte Motegi letzte Woche seinem südkoreanischen Amtskollegen während der UN-Generalversammlung gesagt, dass der Verkauf der Vermögenswerte unbedingt verhindert werden soll.

Japan ist weiterhin nicht zu Gesprächen bereit

Diesmal scheint man aber wohl nicht auf die Forderungen einzugehen. Der Sprecher des südkoreanischen Außenministeriums, Choi Young Sam, gab an, dass die Entscheidung rechtens sei. Der Vorwurf der Völkerrechtsverletzung sei laut ihm unwahr, einseitig und willkürlich.

Er forderte Japan erneut auf, sich zu Gesprächen bereitzuerklären, um das Problem zu beseitigen. Man sei für alle Vorschläge einer vernünftigen Lösung offen, wenn sie auch endlich gemacht werden. Chefkabinettssekretär Katsunobu Kato will hingegen, dass Seoul eine akzeptable Lösung für Japan vorstellt. Zu Gesprächen ist man demnach wohl weiterhin nicht bereit.

Japan ist der Ansicht, dass die Entschädigungsfrage bereits mit einem Abkommen von 1965 beseitigt ist und es keinen Grund mehr gibt darüber zu sprechen. Die Betroffenen und Hinterbliebenen sehen es aber anders und fordern, dass die Unternehmen von damals Verantwortung übernehmen. Der südkoreanische Präsident Moon Jae versucht dabei diplomatisch das Problem anzugehen, um die Kluft zu Japan nicht zu vergrößern, allerdings mit wenig Erfolg. Er selbst war gegen den Verkauf der Vermögenswerte.

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