Japan befindet sich mit Russland seit Jahren in Territorialverhandlungen, trotzdem stellt sich das Land sehr deutlich hinter die Ukraine, auch auf die Gefahr hin, dass sich die Beziehungen und damit auch die Verhandlungsposition verschlechtern werden.
Das Land hat mit Sanktionen auf die Invasion Russlands in die Ukraine geantwortet und sich damit den USA, Europa und anderen Ländern angeschlossen.
Reaktion auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine
Zudem hat Japan die Vermögenswerte des russischen Präsidenten Wladimir Putin und einiger anderer russischer Vertreter eingefroren, um so zu zeigen, dass man den Einmarsch in die Ukraine nicht duldet.
Weitere Sanktionen sind die Aussetzung der Erteilung von Visa für bestimmte Personen und ein Verbot für die Emissionen und den Handel mit neuen russischen Staatsanleihen. Zudem wurden finanzielle Hilfen für die Ukraine bereitgestellt.
„Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir gemeinsam handeln müssen, um die Grundlage der internationalen Ordnung zu schützen“, so Japans Premierminister. „Japan wird zeigen, dass diejenigen, die solche abscheulichen Taten begehen, gezwungen sein werden, große Opfer zu bringen.“
Japan hat sich ebenfalls Russlands Ausschluss vom SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) angeschlossen. Was schwere Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben wird.
Dieses Mal nicht so vorsichtig
Eigentlich hat die japanische Regierung immer wieder versucht zu vermeiden, dass man Russland verärgert, damit die Verhandlungen über die Rückgabe einer Inselgruppe vor Hokkaido nicht gefährdet werden.
Diese Vorsicht wäre auch bei der Reaktion auf die Invasion der Ukraine zu erwarten gewesen. Doch Premierminister Fumio Kishida hat kurze Zeit nach der Invasion deutlich gemacht, dass auch Japan Sanktionen ergreifen wird, als er den russischen Vorstoß scharf verurteilte.
Allerdings wird auch Japan die Auswirkungen der Sanktionen zu spüren bekommen und stellt sich darauf ein, dass die Energiepreise weiter steigen werden.
„Je länger die Sanktionen andauern, desto schlimmer werden sie sich auf die Wirtschaft Japans und des Westens auswirken“, so ein Vertreter eines Handelsunternehmens.