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Notwendige Dienstleistungen und Infrastrukturen

Japan verpflichtet Unternehmen per Gesetz zur Barrierefreiheit

Unternehmen in Japan sind ab April 2024 gesetzlich verpflichtet, die notwendigen Dienstleistungen und Infrastrukturen für Menschen mit Behinderungen bereitzustellen.

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Die Entscheidung des japanischen Kabinetts kommt zu der Verpflichtung der Zentral- und Lokalregierungen hinzu, für Menschen mit Behinderungen zu sorgen und sie angemessen zu berücksichtigen, nachdem das Gesetz gegen die Diskriminierung überarbeitet wurde.

Unternehmen sind verpflichtet, Maßnahmen im Rahmen der Geschäftstätigkeit zu ergreifen

Durch die Überarbeitung des Gesetzes wurde der Geltungsbereich auf private Unternehmen ausgeweitet. Derzeit sind sie nur angehalten, notwendigen Dienstleistungen und Infrastrukturen für Menschen mit Behinderungen bereitzustellen.

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Ziel ist es nicht nur die Situation für Menschen mit einer Behinderung zu verbessern, sondern auch die Beschäftigungsquote anzuheben, die aktuell bei 2,3 Prozent liegt. Ziel ist es, die Quote in der Privatwirtschaft auf 2,78 Prozent anzuheben.

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Zudem änderte das Kabinett auch seine Grundsatzpolitik in Bezug auf spezifische Maßnahmen, zu denen die Firmen verpflichtet sind. Damit müssen nur Maßnahmen im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit ergriffen werden. Dies soll Privatunternehmen nicht übermäßig belasten.

Ein Beispiel, das die Regierung anführt, ist, dass ein Unternehmen die Anfrage einer Person mit Schreibschwierigkeiten nicht ablehnen darf, wenn diese eine schriftliche Prüfung mit einem digitalen Gerät ablegen möchte, weil es in keinen Präzedenzfall dafür gibt.

Ein weiteres Beispiel sind Fälle, in denen Firmen, die Online-Kurse anbieten, von einer Person mit einer Behinderung gebeten werden, persönlichen Unterricht zu geben, diesen aber aufgrund von unzureichendem Personal oder Infrastruktur ablehnen. In solchen Fällen wird nicht davon ausgegangen, dass damit gegen das Gesetz verstoßen wird.

Beratungsdienste sollen helfen

Das Gesetz sieht außerdem vor, dass die japanische Regierung und die Kommunalverwaltungen die Einrichtung von Beratungsdiensten für Firmen fördern, die sich nicht sicher sind, wie sie Menschen mit Behinderungen unterbringen können, sowie für Menschen mit Behinderungen, die sich diskriminiert fühlen.

Sollte ein Unternehmen gegen das Gesetz verstoßen, kann eine Anweisung erfolgen, sollten sich die Beschwerden häufen, kann eine Strafe verhängt werden.

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