Durch den Klimawandel steigt die Gefahr von Dürren weltweit an, auch in Japan. Die japanische Regierung und die lokalen Behörden haben daher die Maßnahmen verstärkt, da sich das Risiko von Trockenperioden im ganzen Land erhöht hat.
Der Klimawandel macht sich in Japan bereits durch häufiger auftretende schwere Überschwemmungen, aber auch durch ein verändertes Niederschlagsmuster und längere Hitzeperioden bemerkbar. Und Studien zeigen, dass der Klimawandel sich immer stärker bemerkbar machen wird.
Warnung vor einer Dürre entlang des Tonegawa
Die Präfekturen entlang des Tonegawa-Flusses, darunter Tokyo, hielten vor einigen Tagen eine Sitzung des „Verbindungsrates des Dürremanagement“ entlang des Flusses ab.
Auf dem Treffen schlug Kenji Muto, Mitarbeiter des Kanto Regional Development Bureau des Landministeriums, Alarm, da der Prozentsatz der Wasserspeicherung in den Oberlaufdämmen im März auf 36 Prozent gesunken ist, da es in den vergangenen Monaten zu trocken war.
In diesem Jahr hat sich in den Bergen nur halb so viel Schnee angesammelt, wie in dem Sumpfgebiet Oze, der Quelle des Tonegawa. Außerdem hat die Schneeschmelze in diesem Jahr früher eingesetzt, was dazu führt, dass für Teile der Kanto Region eine Wasserknappheit erwartet wird und daher eine Dürre sehr wahrscheinlich ist.
Klimawandel hat das Niederschlagsmuster verändert
Experten sagen, dass der Klimawandel das Niederschlagsmuster verändert hat. Der Unterschied zwischen den Zeiten, in denen Regen fällt, und den Zeiten, in denen es nicht regnet, sind extrem geworden.
Zwar kommt es mittlerweile in Japan häufiger zu starken Regenfällen, der auch tagelang anhält, was zu Überschwemmungen führt. Aber die Anzahl der Perioden ohne Niederschlag hat in Japan zugenommen und sie werden zudem länger.
Zudem sorgen steigende Temperaturen während der Trockenzeiten dazu, dass die Wasserverdunstung sich beschleunigt, was das Risiko einer Dürre erheblich steigert.
Nicht nur die Präfekturen rund um den Tonegawa bereiten sich auf Dürren vor, auch die Stadt Fukuoka beobachtet die Situation aufmerksamer, da es in der Stadt keinen großen Fluss der Klasse A gibt.
Wasserversorgung in Fukuoka bereits mehrfach eingeschränkt
Fukuoka musste die Wasserversorgung für die Einwohner bereits mehrfach wegen einer Dürreperiode einschränken. Mittlerweile ergreift man auch Maßnahmen, um Wasser zu sparen, darunter auch, dass man Lecks in Wasserleitungen verhindern will. Diese Lecks stellen immer wieder ein Problem dar und treten sehr oft auf, da das Wassernetz in einigen Teilen Japans sehr alt und marode ist.
Die Mitarbeiter des Wasserversorgungszentrums von Fukuoka nehmen täglich fast 3.000 manuelle Ventileinstellungen am Wasserversorgungssystem vor, um einen hohen hydraulischen Druck zu verhindern, der den Verschleiß der Leitungen beschleunigt und zu mehr Lecks führt. Daher wird der Druck ständig an die tatsächlich verbrauchte Wassermenge angepasst.
Die Anpassung des Drucks verhindert nach Angaben der Stadt, dass pro Tag etwa 4.000 bis 5.000 Tonnen Wasser auslaufen.
Kanagawa leidet immer wieder unter anhaltender Trockenheit
Mittlerweile ist die Dürregefahr entlang des Yoshinogawa-Flusses groß geworden, da die Regionen immer wieder mit Trockenheit zu kämpfen haben. Insbesondere die Präfektur Kanagawa erlebt einen Niederschlagsmangel.
Im Frühjahr dieses Jahres schränkte Kanagawa den Wasserverbrauch ein, da der Wasserstand des Sameura-Dammes in der Präfektur Kochi gefährlich niedrig war.
Bereits 2021 hat die japanische Regierung, zusammen mit den Behörden von Kochi und Kangawa, Maßnahmen zur Bewältigung von Dürren entwickelt.
Die Behörden verwenden nun den Prozentsatz der Wasserspeicherung im Sameura-Damm und in anderen Dämmen als Richtwert, um zu bestimmen, wann die Wasserzufuhr eingeschränkt und wann eine Dürre als „außergewöhnlich“ bezeichnet werden muss.
Zu den Maßnahmen gehört auch, dass festgelegt wurde, ab wann ein Notfallzentrum eingerichtet werden muss und wann die Einwohner und Unternehmen aufgefordert werden, den Wasserverbrauch einzuschränken.