Das japanische Wohlfahrtsministerium hat die Vereinigungskirche (besser bekannt als Moon-Sekte) aufgefordert, die internen Adoptionen unter Mitgliedern zu beenden.
Das Ministerium plant außerdem, eine Untersuchung einzuleiten und weitere Schritte zu unternehmen, einschließlich der Erhebung von Strafanzeigen gegen die neu-religiöse Gruppe, falls sich herausstellt, dass sie der Aufforderung nicht nachkommt.
Adoptionen werden als „schöne Tradition“ der Sekte bezeichnen
In einem Schreiben des Ministeriums an die Sekte heißt es, dass es ein legales Adoptionsverfahren für Kinder gibt, das nur Anwendung findet, wenn das sichere Aufwachsen eines Kindes zu Hause schwierig ist oder nicht gewährleistet werden kann.
Auch einiger der betroffenen Kinder wurden in dem Schreiben zitiert, darunter: „Wenn meine leiblichen Eltern mich verlassen hätten, obwohl sie in der Lage gewesen wären, mich aufzuziehen, wünschte ich, sie hätten mich erst gar nicht in dieses Leben gesetzt.“
In einem „Handbuch“ für Kirchenanhänger heißt es: „Ein Kind einem Haushalt zu schenken, der nicht mit einem Kind gesegnet ist, bedeutet die Verwirklichung einer idealen Familie, in deren Mittelpunkt die Liebe Gottes steht.“ Zudem wird diese Form der Adoption von der Sekte als „eine schöne Tradition“ bezeichnet.
Verbotene Adoptionsvermittlung
Für das Ministerium handelt es sich dabei allerdings um eine Art der Adoptionsvermittlung, die seit 2018 die Erlaubnis der Präfektur, in der sie stattfindet, benötigt.
Laut der Sekte wurden seit April 2018 31 kircheninterne Adoptionen unter Anhängern gemeldet.