Die japanische Regierung will einen möglichen Wassermangel während der Olympischen Spiele in Tokyo 2020 verhindern. Ein Test, bei dem der Wasserstand in Stauseen rund um Tokyo erhöht wird, soll zeigen, ob sich das Problem damit umgehen lässt.
Japan erwartet mehr als 10 Millionen Menschen, die zu den Olympischen Spielen in das Land kommen, daher wird in diesem Jahr getestet, ob eine Erhöhung der Wasserreserven an sieben Staudämmen im Osten Japans ausreicht, um einen Wassermangel in Hotels, Restaurant und Sportstätten zu verhindern, ohne dass die Industrie und Einwohner in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die Betreiber der Staudämme prüfen zur Zeit, inwieweit der Wasserstand erhöht werden kann, ohne dass das Risiko einer Überschwemmung besteht.
Wasserknappheit bereits während der Olympischen Spiele 1964
Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokyo litt die Region unter einer Dürre, da es nur sehr wenig Niederschläge gab. Das führte zu Einschränkungen in der Wasservwersorgung. Damals halfen die Selbstverteidigungskräfte von Japan und das US-Militär dabei, die Menschen mit Wasser zu versorgen. Die Einschränkungen in der Wasserversorgung wurden nach den Spielen wieder aufgehoben.
Zwar haben sich die Wassermengen in den Stauseen fast versechsfacht, allerdings will Japan sich auf den schlimmsten Fall vorbereiten.
Nach Schätzungen des Ministeriums für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus kann die Menge an Nutzwasser in Tokyo um das 1,2-fache erhöht werden, wenn alle geplanten Maßnahmen umgesetzt worden sind.
Sollte es dennoch zu einem Wassermangel kommen, wollen die Präfekturen Wasser von Wasserkaftwerken, die von Tokyo Electric Power Company Holding Inc. betrieben werden, anfordern.
„Wir werden alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um eine erfolgreiche Olympiade zu gewährleisten, ohne den Alltag der Anwohner zu beeinträchtigen“, so ein Sprecher des Infrastrukturministeriums.
Maßnahmen gegen eine Verkehrsüberlastung während der Olympischen Spiele bereits beschlossen
Neben dem Wasserproblem gibt es auch einen Plan, um eine mögliche Überlastung des Verkehrs in Tokyo zu verhindern.
Mitarbeiter der japanischen Ministerien, einschließlich hochrangige Beamte, sollen laut der japanischen Regierung, ihre Pendelfahrten reduzieren.
Insgesamt 2000 leitende Beamte, wie zum Beispiel Mitarbeiter der verschiedenen Verwaltungen, werden ermutigt, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Außerdem sollen sie auf Reisen zu Kontrollbesuchen oder zu internen Besprechungen verzichten.
Quelle: Kyodo, JT