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Hilfe nur noch für wenige Menschen

Japan will Hilfsprogramme für die Evakuierten aus Fukushima einstellen

Jiji: Die Behörde für Wiederaufbau plant, die Hilfsprogramme zur Deckung der Gesundheitskosten der Evakuierten der nuklearen Katastrophe in Fukushima einzustellen.

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Der zuständige Minister Kosaburo Nishime bestätigte am 9. November, dass die Behörde mit den regionalen Behörden Gespräche führt, wann die Programme eingestellt werden sollen.

Hilfsprogramme betreffen 150.000 Menschen

Im Rahmen der Hilfsprogramme wird Menschen aus 13 Gemeinden, die nach der dreifachen Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi evakuiert wurden, die Gesundheitsversorgung ganz oder teilweise bezahlt. Die Zahl der Evakuierten belief sich im August auf insgesamt 150.000 Menschen.

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Der Umfang der Hilfe soll bereits im Haushaltsjahr 2023 reduziert werden. Für Menschen aus 11 Gemeinden, in denen die Evakuierungsanordnung bis April 2017 aufgehoben wurde, soll es gar keine Hilfe mehr geben.

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Die Hilfsprogramme für etwa 22.000 Menschen, darunter auch Menschen aus Okuma und Futaba, in denen sich das Atomkraftwerk befindet, bekommen weiterhin Unterstützung für die Gesundheitsversorgung.

Grund für die umfassende Überprüfung der Hilfsprogramme sind Bedenken innerhalb der Behörde, ob es gerecht sein kann, die Programme zu verlängern, wenn viele Einwohner derselben Gemeinde keinen Zugang zu den Leistungen haben.

Widerstand und Proteste

So gibt es beispielsweise in Tamura und Minami-Soma zwei Arten von Evakuierten, je nachdem, wo sich die betroffenen Gemeinden in ihren Städten befinden: Einwohner, die zur Evakuierung aufgefordert wurden, und solche, die freiwillig evakuiert wurden. Letztere haben keinen Anspruch auf eine Hilfszahlung für ihre Gesundheits- und Pflegekosten.

Dieser Umstand hat bereits zu Protesten geführt, da sich viele ungerecht behandelt fühlen. Gleichzeitig hat die Ankündigung, die Hilfsprogramme einstellen zu wollen, für Widerstand bei einigen regionalen Behörden geführt.

Die Zentralregierung stellt jährlich etwa 25 Milliarden Yen (191 Millionen Euro) für die medizinische Versorgung und Pflege der evakuierten Menschen zur Verfügung.

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