In den letzten Jahren hat die japanische Regierung immer mehr Videospiele zu schätzen gelernt. Laut einer Quelle planen sie sogar eine umfassende Expansion des eSports bis 2025. Die Industrie soll dabei mit Privatsektoren zusammenarbeiten, um der lokalen Wirtschaft zu helfen. Ebenfalls soll es durch den elektronischen Sport eine bessere Möglichkeit für soziale Teilnahmen für Menschen mit Behinderung geben.
Die Ziele sind dabei hochgesteckt. In den fünf Jahren soll der jährliche wirtschaftliche Nutzen auf umgerechnet 2,3 Milliarden Euro steigen. Zurzeit liegt der geschätzte Wert des internationalen eSport-Marktes bei 829,7 Millionen Euro. Die Zahl der Spieler und Zuschauer steigt stetig an und besonders in den USA, China und teilen Europas wächst die Industrie rasant.
Es mangelt an Fachwissen
Erstaunlicherweise steigt das Interesse an wettbewerbsorientiertem Zocken als Sportevent nur langsam in Japan. Grund dafür könnte sein, dass die Menschen Games fürs Smartphone oder Heimkonsolen bevorzugen und der Bereich deswegen dominiert. Viele eSport-Titel werden allerdings eher auf dem PC gespielt.
Damit der Plan der Regierung funktioniert, will das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie mit Unternehmen der Spielbranche und Rechtsexperten zusammenarbeiten. Gemeinsam wollen sie Richtlinien zur Förderung der Branche aufstellen. Zurzeit mangelt es dem japanischen eSport vor allem an Fachwissen bei der Organisation von großen Turnieren und Rechtsfragen beim Umgang mit geistigem Eigentum der Spieleentwickler.
Als Teil der Zusammenarbeit erwartet das Ministerium, dass der Ticketverkauf, Gebühren von Online-Anzeigen, Werbeeinnahmen und wirtschaftliche Auswirkung der Turniere der Wirtschaft 2,3 Milliarden Euro bringt. Laut dem Marktforschungsunternehmen BCN Inc. wird der japanische eSport-Markt 2019 auf 50,6 Millionen Euro kommen. Bis 2023 soll es ein Wachstum auf 126,9 Millionen Euro geben.
Lokale Events existieren bereits
Das Unternehmen erklärt sich den Anstieg mit der verstärkten Nutzung von 5G-Telekommunikationsdiensten sowie dem Anstieg von Spielanbietern. Die Schätzung selbst basieren auf den Daten der Werbeeinnahmen, die um die 78 Prozent des Marktes ausmachen.
In Japan selbst gab es bereits auf lokale Ebene den Versuch, den eSport auf gesundheitlicher und soziale Ebene zu nutzen. Die gemeinnützige Organisation Saitama City Citizens Social Network gründete einen Verein für eSport-Events für Senioren. Sie sollen so ihre kognitive Gesundheit verbessern und nach Angaben der Organisation, ist der Verein bis jetzt einmalig. In Takasaki, Gunma gibt es hingegen Events für Menschen mit Behinderung, wo mit besonderen Controllern gespielt wird. Allgemein scheint der eSport in Japan vor allem im sozialen Bereich viele Chancen zu bieten.
Kyodo