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Mehr Sicherheit beim Bahnfahren

Japan will Sicherheitskameras in Zügen verpflichtend machen

Die japanische Regierung will Bahnbetreiber verpflichten, Sicherheitskameras in Zügen zu installieren. Damit sollen Vorfälle, wie der Messerangriff in einem Tokyoker Zug im Oktober, verhindert werden.

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Das Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus hat Sicherheitsmaßnahmen zusammengestellt, in denen neben den Kameras auch gefordert wird, dass Bahnunternehmen Verständnis und die Kooperation der Fahrgäste bei der Gepäckkontrolle einzuholen. Eine überarbeitete Verordnung lässt seit Juli dieses Jahres Kontrollen des Gepäcks in Bahnhöfen zu.

Züge in Japan sollen sicherer werden

Im Vorfeld hatte das Ministerium bereits mit einigen großen Bahnbetreibern im Land gesprochen, um mit ihnen Vorschläge für die Sicherheit in Zügen zu erörtern.

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Japans Verkehrsminister Tetsuo Saito sagte dazu am Freitag auf einer Pressekonferenz: „Die Maßnahmen zur Verbrechensverhütung waren nicht unbedingt ausreichend, da der Schwerpunkt der bestehenden Maßnahmen auf dem sicheren Betrieb der Züge und der Vermeidung von Unfällen lag. Als Lehre aus dem Vorfall werden wir die Leistung von Sicherheitskameras und die Kosten für ihre Installation untersuchen.“

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Das Ministerium kündigte an, dass es noch in diesem Monat Gespräche mit Experten und Zugbetreibern über diese Fragen aufnehmen wird.

Zudem soll eine Verordnung über Katastrophenschutzmaßnahmen geprüft werden. Diese Verordnung weist die Bahnbetreiber an, Sicherheitsmaßnahmen gegen Feuer in den Zügen zu ergreifen, es enthält allerdings keine Aufforderung, dass Sicherheitskameras installiert werden müssen.

Eine Ausnahme für die Kameras soll es in kleinen Zügen geben, in dem die Sicherheitslage vom Zugpersonal überschaut werden kann.

Als weitere Maßnahme sollen die Bahnbetreiber Fahrgäste über die Lage der Notfallknöpfe in den Zügen informieren und dazu aufrufen, dass diese Knöpfe in einem Notfall auch benutzt werden.

Die Bahnbetreiber werden außerdem aufgefordert, die notwendigen Übungen mit der Polizei durchzuführen, um sich auf eine mögliche Begegnung mit einem Angreifer vorzubereiten, so die Regierung.

Viele Fehler beim Angriff in Tokyo

Während des Angriffs am 31. Oktober auf einen Schnellzug der Keio-Linie in Tokyo drückten die Fahrgäste an mehreren Stellen im Zug Notknöpfe, aber das Zugpersonal konnte nicht mit ihnen kommunizieren, um sich über die Situation zu informieren. Da es auch keine Sicherheitskameras gab, konnte das Personal die Geschehnisse nicht richtig erfassen.

Als ein Fahrgast einen Notbremshebel betätigte, um den Zug an der nächsten Station zum Stehen zu bringen, hielt er an einer Stelle, die etwas hinter der eigentlichen Halteposition lag. Dies führte dazu, dass die Türen auf dem Bahnsteig geschlossen blieben und viele Fahrgäste aus den Zugfenstern kletterten, um sich in Sicherheit zu bringen.

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