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Kampf gegen Stromknappheit

Japan will veralteten Atomreaktor früher als geplant wieder ans Netz bringen

Der veraltete Atomreaktor in der japanischen Präfektur Fukui soll im August wieder in Betrieb genommen werden, zwei Monate früher als ursprünglich geplant. Der Reaktor soll dabei helfen, die angespannte Stromversorgung des Landes zu entschärfen.

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Nachdem der Reaktor Mihama Nr. 3, der von Kansai Electric Power betrieben wird, rund 10 Jahre lang vom Netz war, wurde er im Juni letzten Jahres wieder in Betrieb genommen. Er ist damit der erste Kernkraftwerksblock, der über die von der japanischen Regierung vorgeschriebene Betriebsdauer von 40 Jahren hinaus in Betrieb ist. Die Betriebsdauer von 40 Jahren wurde nach der Katastrophe in Fukushima eingeführt und mittlerweile aufgeweicht.

Atomreaktor nach vier Montagen wieder abgeschaltet

Nur vier Monate nach der Wiederinbetriebnahme wurde der Atomreaktor jedoch wieder stillgelegt, nachdem der Betreiber die von den Aufsichtsbehörden gesetzte Frist vom 25. Oktober 2021 für die Umsetzung von Antiterrormaßnahmen nicht eingehalten hatte.

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Kansai Electric sagt nun, es werde Ende Juli mit dem Betrieb einer ausgewiesenen Sicherheitseinrichtung beginnen und damit den Zeitplan für die Wiederinbetriebnahme des Reaktors auf den 12. August vorverlegen.

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Mit der Wiederinbetriebnahme des Reaktors hofft man, dass sich die Stromreserven des Landes mit Ausnahme von Hokkaido und Okinawa im August von 4,4 Prozent auf 4,7 Prozent verbessern werden. Der Reaktor sollte ursprünglich ab dem 20. Oktober in Betrieb gehen.

Während der Block 3 grünes Licht für den Betrieb erhielt, wurden die Blöcke 1 und 2 des Kraftwerks in Mihama an der Küste des Japanischen Meeres im April 2015 abgeschaltet.

Probleme mit der Stromversorgung

Das katastrophenanfällige Japan hat in letzter Zeit Schwierigkeiten, eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten, da die meisten Kernkraftwerke aufgrund der strengeren Sicherheitsvorschriften, die seit dem Reaktorunfall in Fukushima gelten, nicht mehr in Betrieb sind und immer mehr veraltete Wärmekraftwerke abgeschaltet werden.

Dennoch dürfte die Stromversorgung in diesem Sommer knapp werden, da die japanische Regierung davon ausgeht, dass der Reservesatz im Juli auf 3,1 Prozent sinken wird und damit nur 0,1 Prozentpunkte über dem für eine stabile Stromversorgung erforderlichen Wert liegt.

Der Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Koichi Hagiuda, forderte die Menschen bereits dazu auf, Energie zu sparen, indem sie unter anderem die Klimaanlage auf 28 Grad Celsius einstellt, unnötige Lichter ausschaltet und es vermeidet, zu viele Lebensmittel in den Kühlschränken zu lagern.

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