Der Vorsitzende der Bank of Japan sagte vor einigen Wochen, dass die Haushalte tolerant gegenüber Preiserhöhungen sind. Eine Aussage, die er nach scharfer Kritik zurückzog.
Nun zeigt eine Erhebung von Mizuho Research & Technologies, dass die Menschen in Japan weit von einer Toleranz gegenüber dem Preisanstieg entfernt sind.
Haushalte sparen immer mehr bei Lebensmitteln
Viele Unternehmen in Japan stellen fest, dass es eine wachsende Tendenz zu Einsparungen bei den Ausgaben der Haushalte für Lebensmittel und Getränke gibt.
Anhand von Daten aus den vierteljährlichen Umfragen der BOJ quantifizierte Mizuho Research die Toleranz, indem das Unternehmen den Prozentsatz der Befragten, die Preiserhöhungen als „beunruhigend“ empfanden, von denen abzog, die sie als „wünschenswert“ ansahen.
Die Analyse der Toleranzentwicklung zwischen Juni 2004 und März 2022 zeigte, dass die Toleranz der Haushalte gegenüber steigenden Preisen ab der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2021, als der Anstieg der Ölpreise deutlich wurde, deutlich abnahm.
Von wegen Tolerant
Teebeutel, Futonbettwäsche, Klimaanlagen und Speiseöl gehörten zu den Artikeln, bei denen die Verbraucher erhebliche Abstriche machten, so das Unternehmen.
Saisuke Sakai, leitender Wirtschaftswissenschaftler bei Mizuho Research, wies auf die unverhältnismäßig hohe Belastung der Menschen mit niedrigem Einkommen durch steigende Preise hin.
„Sie sind weniger tolerant gegenüber Preiserhöhungen, da der tägliche Bedarf einen größeren Anteil ihrer Ausgaben ausmacht“, so Sakai.