Am 23. April war in Japan ein Ausflugsschiff mit 24 Touristen und zwei Besatzungsmitgliedern bei rauer See gesunken. Nun wurde das Wrack des Schiffes am Montag vor Hokkaido bis nahe an die Meeresoberfläche gezogen.
Bei dem Bootsunglück wurden 14 Personen getötet, 12 gelten offiziell noch als vermisst.
Lastkran hilft bei Bergung des Schiffes
Für die Bergung wurde ein von der Nippon Salvage Co. betriebener Lastkahn eingesetzt. Er hob die 19 Tonnen schwere Kazu I mithilfe von Drähten aus einer Tiefe von etwa 120 Metern.
Zuvor waren nach Angaben der Küstenwache drei Taucher in einer Kapsel auf den Meeresgrund gestiegen und hatten Drähte an das Schiff angebracht, um eine Bergung möglich zu machen. Diese Art von Operation nennt man Tieftauchen.
Unfallursache soll ermittelt werden
Später wurde das Boot nach Angaben der Küstenwache in flache Gewässer vor Shari geschleppt. Es wird erwartet, dass es bereits am Dienstag auf den Lastkahn gehoben wird.
Das Boot wird dann zu einem nahe gelegenen Hafen transportiert, in der Hoffnung, dass die Behörden die Ursache des Unfalls ermitteln können. Das Boot könnte beschädigt worden sein, da es vor dem Untergang einen Notruf abgesetzt hatte, in dem es hieß, dass sein Bug Wasser aufnimmt.
Suche nach Vermissten geht weiter
Die Küstenwache setzt ihre Suche nach den Vermissten mit Patrouillenschiffen und anderen Mitteln fort. Tiefseetaucher beendeten letzte Woche ihre zweitägige Suche im Inneren des Ausflugsbootes und fanden keine Spur der Vermissten.
In der Zwischenzeit tauscht die japanische Regierung Informationen mit den russischen Behörden aus, nachdem zwei Leichen, möglicherweise von den Vermissten, auf Kunashiri, einer der von Russland kontrollierten Inseln vor der Halbinsel, die im Mittelpunkt eines Territorialstreits mit Japan stehen, angespült wurden.
In der Nähe einer der Leichen wurde ein japanischer Führerschein gefunden, was die Behörden zu der Annahme veranlasst, dass es sich um die Leiche eines 27-jährigen Decksarbeiters handeln könnte, so die Küstenwache. Die Leiche einer Frau wurde am 6. Mai entdeckt.
Die Bergungsaktion wurde von der Küstenwache für rund 140 Millionen Yen (etwa 1,03 Millionen Euro) in Auftrag gegeben.