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Gruppe setzt sich verstärkt für die LGBTQ-Community ein

Japanische LGBTQ-Aktivisten gründen zum G-7 Gipfel Engagementgruppe

In Japan haben einige LGBTQ-Aktivisten anlässlich des nahenden G-7-Gipfels eine Gruppe für ziviles Engagement gegründet, die sich „Pride7“ nennt.

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Die Gruppe fiel bereits bei einer Pressekonferenz im Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales in Tokio am 22. März auf. Während der Konferenz hielten ein paar der Aktivisten Karten hoch, auf denen das Logo ihrer neu gegründeten Gruppe abgebildet war.

Gruppe kündigt eigenen „Pride7-Gipfel“ an

Pride7 ist eine sogenannte zivile „Engagementgruppe“, die aus mehreren LGBTQ-Aktivisten und -Rechtsgruppen besteht. Ihr Ziel ist es, im Vorfeld des Gipfeltreffens der G-7 in Japan konkrete politische Vorschläge zu unterbreiten. Die Gruppe möchte die japanische Regierung zur Verabschiedung eines Antidiskriminierungsgesetzes bewegen.

Um ihre Bemühungen zu beschleunigen, wollen die Mitglieder noch in diesem Monat in Tokyo einen „Pride7-Gipfel“ die japanische Regierung zur Verabschiedung eines Antidiskriminierungsgesetzes bewegen.

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Japan hinkt hinterher

Japan ist das einzige Mitglied G-7, das über kein Gesetz zum Schutz der Rechte von LGBTQ-Personen verfügt.

Natsuo Hayashi, der Co-Direktor der Japan Alliance for LGBT Legislation, einer lokalen Bürgerinitiative, kommentierte diesbezüglich: „Andere G-7-Mitglieder beobachten, ob Japan ein Antidiskriminierungsgesetz erlässt.“

Japan Alliance for LGBT Legislation ist eine lokale Bürgerinitiative, der sich erst kürzlich zwei weitere Organisationen anschlossen haben. Die Gruppe kündigte am Mittwoch auch die Gründung von Pride 7 an.

P-7 will nicht nur in Japan, sondern auch in anderen asiatischen Ländern etwas bewegen. Der Gruppe haben sich bereits Rechtsorganisationen aus zehn weiteren Ländern angeschlossen.

Das Statement, das den Stein ins Rollen brachte

LGBTQ-Aktivisten aus ganz Japan haben ihre Bemühungen um ein Antidiskriminierungsgesetz verstärkt, nachdem sich ein ehemaliger Berater von Premierminister Fumio Kishida im Februar diskriminierend geäußert hatte. Demnach wolle er nicht in der Nähe von LGBTQ-Personen leben und die Bürger würden aus Japan fliehen, wenn gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt würden.

Eine LGBTQ-feindliche Aussage, die eine landesweite Welle der Empörung auslöste. Kishidas Liberaldemokratische Partei und andere parteiunabhängige Gesetzgeber reagierten und arbeiteten Rechtsvorschriften aus, um das Bewusstsein für die Rechte von LGBTQ-Personen zu fördern. Eine Maßnahme, die bei einigen Konservativen nicht gut ankam.

Dabei haben jüngste Umfragen bereits gezeigt, dass die Mehrheit der japanischen Bevölkerung die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe unterstützt. Rechtsaktivisten sind der Ansicht, dass die konservative Regierung den von der Öffentlichkeit unterstützten Vorstoß für gleiche Rechte abgewürgt hätte.

Die Aktivisten wiesen darauf hin, dass auch Japan das auf dem G-7-Gipfel in Elmau 2022 verabschiedete Kommuniqué unterzeichnet hat, in dem die „volle, gleichberechtigte und sinnvolle Teilhabe von Frauen und Mädchen in ihrer ganzen Vielfalt sowie von LGBTIQ+-Personen in Politik, Wirtschaft, Bildung und allen anderen Bereichen der Gesellschaft“ gefordert wird, und dass das Land seine Verpflichtung erfüllen müsse.

Premierminister Fumio Kishida zeigt sich unentschlossen

Der japanische Premierminister ist der Ansicht, dass die Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe die japanischen Familienwerte und die Gesellschaft verändern würde und daher eine sorgfältige Entscheidung erfordere. Eine verhältnismäßig schwammige Aussage.

Er gilt auch als unentschlossen, weil er mit den Ultrakonservativen in seiner Partei, die ein Gesetz zur Antidiskriminierung von LGBTQ-Personen ablehnen, zusammenarbeitet.

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