Die aktuelle Lage der Welt ist für viele Menschen sehr stressig. Einige vergessen dabei, dass auch Kinder unter der Situation leiden und es ihrer psychischen Gesundheit zusetzt. Eine Manga-Zeichnerin will deswegen auf das Problem aufmerksam machen und erstellte einen illustrierten Leitfaden in mehreren Sprachen.
Kimidori Inoue ist die Künstlerin hinter der Aktion. Die 55 Jahre alte Zeichnerin aus Sendai ist unter anderem für ihre Illustrationen ihrer eigenen Erfahrungen und Zeugenberichte des Erdbebens von 2011 bekannt. In ihrer neuesten Zeichnung geht es allerdings um die psychische Gesundheit von Kindern. Sie erklärte dazu, dass Covid-19 etwas Ähnliches wie eine Naturkatastrophe ist. Es hat deswegen genauso große Auswirkungen auf Kinder und sie möchte, dass ihre Zeichnung als Leitfaden zum Helfen verwendet wird.
Kleinigkeiten helfen Kindern durch die schwere Zeit
Sie selbst weiß, wie sich Katastrophen auf Kinder auswirken können. Als sie nach dem Beben 2011 wieder Strom im Haus hatten, ging der Fernseher plötzlich an und es waren nur Bilder von den Zerstörungen des Tsunami zu sehen. Ihre junge Tochter, die gerade in der fünften Klasse war, sah das und wurde sehr blass. Seitdem achtete sie darauf, nicht mehr den Fernseher einfach so anzulassen.
Auch bei ihren Recherchen zu der Manga-Reihe traf sie im Katastrophengebiet auf Kinder, die zuerst sehr glücklich auf sie wirkten. Später vertrauten sie ihr jedoch ihre Ängste an und Inoue sah einige Kinder, die brutale Bilder malten. Das zeigte ihr, dass Kinder große Sorgen haben können, auch wenn sie fröhlich wirken.
Ihr Leitfaden hat selbst sechs verschiedene Punkte, die auf Informationen von Experten basieren. Einer der Tipps ist, dass nicht ständig die Nachrichten über den Fernseher oder YouTube laufen sollen. Eltern sollen auf ihre Reaktionen achten, wenn sie die Neuigkeiten angucken und aufmerksam sein, wenn ihre Kinder weniger mit ihnen sprechen. Auf ihrem Blog werden alle Punkte zusätzlich noch etwas genauer erklärt.
Übersetzung in zahlreiche Sprachen
Mittlerweile sorgt sie mit der Illustration dank der Japan International Cooperation Agency (JICA) nicht nur in Japan für Aufsehen. Ein Vertreter des thailändischen Büros fand das Bild auf Inoues Facebookseite und fragte, ob er es übersetzen lassen kann. Schnell verbreitete sich die thailändische Version und viele zeigten sich sehr dankbar für die Tipps.
Aktuell wurde der Leitfaden in 17 Sprachen übersetzt, darunter Spanisch, Thailändisch, Russisch, Englisch, Mongolisch und Arabisch. Die Regierung von Uganda überlegt sogar es in Werbespots fürs Fernsehen zu verwenden. Neben Tipps zur psychischen Gesundheit veröffentlichte Inoue auf ihrem Blog und sozialen Media-Accounts weitere Zeichnungen zum Thema Covid-19. Unter anderem zeichnete sie Arbeitstipps für zu Hause und wie man richtig desinfiziert.
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