Wer als Ausländer in Japan arbeiten will, kann sich von verschiedenen Seiten Unterstützung holen. Die Angelegenheit ist nämlich durchaus komplizierter als manche glauben und ein längeres Visum gibt es nur mit einem anständigen Job. Eine Personalagentur wird nun jedoch verdächtigt, Arbeitsverträge von Ausländern gefälscht zu haben, damit sie so ihren Aufenthaltsstatus erhalten.
Die Agentur aus Kanazawa mit dem Namen Free Style Co. wurde von dem Nagoya Regional Immigration Bureau beauftragt, da sie auf ausländische Arbeitskräfte spezialisiert sind. Seit letztem Juni arbeiten sie offiziell für das Büro, das eine offizielle Zweigstelle der Immigration Services Agency of Japan ist.
Anträge werden von Mitarbeitern unterschrieben
Laut ehemaligen Mitarbeitern, offiziellen Dokumenten und weiteren Quellen sollen Arbeitsverträge jedoch gefälscht worden sein. In Verträgen wurde für Ausländer angeben, dass sie als Ingenieure oder Dolmetscher in der Kategorie Ingenieur, Spezialist für Geisteswissenschaften und internationale Dienstleistungen arbeiten würden. Sie sollten so laut den Quellen den Aufenthaltsstatus erhalten.
Um einen Berechtigungsschein in dieser Kategorie zu erhalten, müssen die Ausländer oder Bevollmächtigte die Arbeitsverträge und die zugehörigen Dokumente bei der Einwanderungsbehörde einreichen. Die Agentur und ein Konzernunternehmen in Nagoya stellten zwei Arten von Arbeitsvertragspapier aus. Eins war für den Antrag des Aufenthaltsstatus und das zweite ging an die Einwanderungsbehörde.
Allerdings wurden einige Dokumente für die Behörde nicht von den Antragstellern, sondern von Mitarbeitern der Agentur oder anderen Personen unterzeichnet. Weiter weichen die Beschäftigungszeiten von den eigentlichen Zeiten ab. In einigen Fällen waren dazu die Verträge mit den potenziellen Arbeitgebern noch gar nicht abgeschlossen. Das Verfahren soll bereits seit 2017 von der Agentur durchgeführt werden.
Experten gehen von Fälschung aus
Laut einigen ehemaligen Mitarbeitern der Agentur sollen die gefälschten Verträge die Einnahmen steigern. Sie wollten mehr Anträge einschicken als die Konkurrenzen und beschleunigten die Einwanderungsformalität. Verträge wurden auf Anweisung der Vorgesetzten unterschrieben und laut den Zeugen sollen mehr als 100 Dokumente in den letzten Jahren so gefälscht worden sein.
Laut einer eigenen Untersuchung der Asahi Shimbun sind nach Ergebnissen einer Handschriftenanalyse mehrere Unterschriften mit hoher Wahrscheinlichkeit gefälscht und stammen nicht von den Ausländern.
Agentur will sich nicht äußern
Die Behörde untersucht nun die Vorwürfe gegenüber der Agentur und ihren Konzerngesellschaften. Nach den bisherigen Anschuldigungen soll das Fehlverhalten nicht Gegendienstleistungen in dem Amt betreffen. Allerdings stellen sie eine Vertrauung der Öffentlichkeit in den Einwanderungskontrollen dar.
Die Einwanderungsbehörde befragt Ausländer in Japan, die vermutlich von Free Style betreut wurden und deren Aufenthaltspapiere vielleicht gefälscht sind. Details zu den Untersuchungen gibt es noch nicht. Der repräsentative Direktor von der Agentur will sich nicht zu den Anschuldigungen äußern. Auch das Einwanderungsbüro in Nagoya möchte über den Vorfall nicht sprechen.
TAS