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Mit Essensmarken die Coronavirus-Pandemie überstehen

Japanische Restaurants suchen neue Ideen um die Coronavirus-Pandemie zu überstehen

Weltweit kämpfen Restaurants mit der Coronavirus-Pandemie und den Ausgangssperren, die viele Länder zur Sicherheit verhängt haben. Auch in Japan setzen daher immer mehr Restaurants auf Lieferdienste und bekommen mit einer cleveren Idee die Unterstützung von Stammgästen.

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In Japan wurden in den letzten Wochen viele Willkommens- und Abschiedspartys für Angestellte abgesagt, die üblicherweise in dieser Jahreszeit stattfinden.

Restaurants kämpfen mit Stornierungen und nur noch wenig Laufkundschaft

Laut eines am Donnerstag von TableCheck Inc. veröffentlichten Berichts sank die durchschnittliche tägliche Anzahl von Reservierungen in diesem Monat in Japan bei 4.347 Restaurants im Jahresvergleich um 40 Prozent.

Je größer die Gruppe der Gäste ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie ihre Reservierungen stornieren. Der Prozentsatz der stornierten Reservierungen war nach Angaben des Restaurantreservierungsdienstleisters für Gruppen ab 10 Personen etwa 3,6-mal höher als Anfang Januar vor dem Ausbruch.

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Und jetzt wird es noch schwieriger für Restaurants, da die Menschen in Tokyo und einigen weiteren Präfekturen gebeten wurden, am Wochenende und abends nur das Haus zu verlassen, wenn es unbedingt nötig ist.

Um weiterhin Geld zu verdienen, setzen viele Restaurants daher auf einen Lieferservice oder bekommen ungewöhnliche Unterstützung von ihren Stammkunden.

Das französische Restaurant Scene in der Nähe der Hachioji Station an der Keio Line hat Anfang dieses Monats einen Lieferservice eingeführt. Aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens und zahlreicher Stornierungen musste das Restaurant in diesem Monat einen Umsatzrückgang von rund 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen.

Mittlerweile verkauft das Restaurant 1.000 Yen Lunchpakete und Bentos, sowieso Menüs für 19.800 Yen mit ise-ebi (japanische Langusten). Manager Naotaka Yoshimi sagte, ein Ziel sei es, den Umsatz anzuheben, was auch tatsächlich bis zu einem gewissen Punkt funktioniert.

Da die Forderung der Stadtverwaltung von Tokyo, unnötige Ausflüge zu vermeiden, bis zum 12. April anhalten wird, plant das Restaurant Bistro Gauche mittlerweile ein „Nachtmenü“ zum Mitnehmen anzubieten.

Essen vorab bezahlen soll Restaurants helfen

Die Gourmet-Community-App KitchHike hat am 1. März in ihrer App und auf der Webseite ein Projekt gestartet und verkauft nun Essenskarten. Wenn die Pandemie vorbei ist, können diese Karten in einem der registrierten Restaurants eingelöst werden.

Ziel ist es, die Restaurants zu unterstützen, dafür verzichtet der Anbieter von KitchHike auch auf eine Provision.

Kunden, die ihr Lieblingsrestaurant unterstützen möchten, können sie für das Projekt empfehlen. KitchHike richtet dann eine Ticketverkaufsseite für die einzelnen Unternehmen ein.

„Unsere Grundannahme ist, dass es für Restaurants schwierig sein sollte, ihre Stimme zu erheben“, sagte Makiko Kawakami, die bei KitchHike für die Geschäftsentwicklung verantwortlich ist.

Das Projekt ist eine Möglichkeit für Kunden, Unternehmen dabei zu helfen, Insolvenzen abzuwehren und den Restaurants Dankbarkeit zu vermitteln.

Einen ähnlichen Service wird von Gigi Inc. Angeboten, wo die Kunden auch für ein Menü vorab bezahlen können und dann 180 Tage Zeit haben, das Restaurant zu besuchen.

Die Erlöse aus beiden Projekten werden alle zwei Wochen ausgezahlt.

Ganz risikofrei ist es für die Käufer allerdings nicht. Geht ein Restaurant durch die Pandemie Pleite, bekommen sie ihr Geld nicht erstattet.

TJT

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