Kinder sollen in der Schule ein gutes Grundwissen zu verschiedenen Themen aufbauen. Philosophie ist dabei eher weniger im Lehrplan zu finden. Trotzdem wollte eine Schule in Iwakuni, Yamaguchi den Kindern ein Gedankenexperiment näher bringen. Für das sogenannte Trolley Problem mussten sie sich jedoch jetzt entschuldigen.
Die Iwakuni Municipal Higashi Grund- und Mittelschule erhielt im Juni von Eltern zahlreiche Beschwerden, nachdem sie das Gedankenexperiment im Unterricht behandelten. Das Trolley Problem habe die Kinder verängstigt und die Eltern zeigten sich besorgt. Aus diesem Grund entschuldigten sich die Schulleiter schriftlich bei allen Eltern dafür, dass sie den Inhalt des Unterrichts nicht vorher überprüften.
Aufgabe machte Kindern Angst
Im Mai erhielten 311 Kinder in der fünften und sechsten Grundschulklasse Klasse sowie aus der zweiten und dritten Klasse der Junior High School die Aufgabe. 45 bis 50 Minuten behandelten sie dabei das Problem. Das Trolley Problem behandelt an sich ein moralisches Dilemma. Eine Person muss wählen, ob sie einen Wagen umlenkt und dabei eine Person tötet, im Gegenzug aber fünf Menschen rettet oder ob sie es nicht tut und die fünf Menschen sterben lässt.
Die Schulkinder sollten bei der Aufgabe von einem Spezialisten für psychische Gesundheit nicht versuchen, über eine Lösung nachzudenken, sondern verstehen, dass sie sich in schwierigen Situationen Hilfe holen sollen. Einige Grundschüler verängstigte das Problem jedoch, wie die Schule bei einer Umfrage nach den Beschwerden feststellte.
Die Aufgabe selbst war teil des psychologischen Bildungsprogramms, was es erst seit diesem Jahr gibt. Schulberater, die Unterrichtsmaterialien und -inhalte zur Verfügung stellen, sollen eigentlich den Inhalt vorab mit der Schule absprechen. So sollen Vorfälle wie der aktuelle eigentlich im Voraus verhindert werden. Bei der Schule fand jedoch weder das Gespräch, noch eine Zustimmung zu dem Gedankenexperiment statt.
MS