Da die Pandemie es schwerer macht, seine große Liebe zu finden, gehen immer mehr japanische Unternehmen dazu über, ihren Angestellten mit der Hilfe einer Dating-App zu helfen.
Insgesamt nutzen in Japan mittlerweile rund 800 Firmen die App Aill goen. Der Pool der Singles wird dabei auf die jeweiligen Mitarbeiter beschränkt.
Unternehmen bieten Dating-App anstelle von üblicher Heiratsvermittlung
Der Dienst wird als Teil eines Pakets von Wohlfahrts- und Sozialleistungsprogrammen angeboten, das viele japanische Unternehmen ihren Mitarbeitern anbieten. Dazu gehört traditionell auch die finanzielle Unterstützung für Heiratsvermittlungen.
Die Dating-App ist allerdings günstiger als eine Heiratsvermittlung. Eine Mitgliedschaft kostet einen Arbeitnehmer 6.000 Yen (ca. 46 Euro) pro Monat, allerdings übernehmen manche Arbeitgeber die Kosten komplett.
Eine Heiratsvermittlung kostet in der Regel das Doppelte und es kommt noch eine hohe Aufnahmegebühr hinzu, die oftmals mehr als 100.000 Yen betragen.
Eine weitere Besonderheit dieser Dating-App ist es, dass man sich nicht auf das Aussehen eines Menschen konzentriert, wie das bei fast allen anderen Apps üblich ist. Aill goen versucht die Menschen ins Gespräch zu bringen und gibt Ratschläge, welche Fragen man stellen kann.
Direkte Vorschläge für den ersten Flirt
So kommt es vor, dass ein Mann den Tipp bekommt, eine Frau zu einem Kinobesuch einzuladen, oder es wird davon abgeraten. Für die Tipps wird der Nachrichtenverlauf von der App gelesen und diese Tipps kommen auch erst dann, wenn die App merkt, dass ein Gespräch ins Stocken gerät.
Diese Methode scheint Erfolg zu haben, laut des Herstellers haben im Dezember 76 Prozent der aktiven Nutzer mithilfe der App ein Date vereinbart.
Einer der Nutzer ist der Wirtschaftsverband Kyukeiren, der die App seit März nutzt. Der Pool der Singles ist dabei auf Mitarbeiter beschränkt, die zu Mitgliedsunternehmen gehören. Das Angebot kommt bei den Mitarbeitern sehr gut an und es gab auch schon erste erfolgreiche Dating-Versuche.