Der japanische Leiter des Westpazifik-Büros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) musste gehen, nachdem durch interne Untersuchungen ein Fehlverhalten festgestellt wurde.
Takeshi Kasai wurde bereits im August suspendiert, nachdem ihm rassistisches und beleidigendes Verhalten gegenüber Mitarbeitern in seinem Büro in Manila vorgeworfen wurde.
Mehrere Beschwerden über Diskriminierung und Rassismus
Die WHO leitete eine formelle Untersuchung ein. Die Entscheidung, Kasai zu entlassen, fiel nach einer Tagung des Regionalbüros im vergangenen Monat und wurde durch den Exekutivrat Anfang dieser Woche bestätigt.
Berichten zufolge war in einer internen Beschwerde, die von derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitern im Oktober 2021 eingereicht wurde, von einer giftigen Atmosphäre mit einer Kultur des systematischen Mobbings und des öffentlichen Spottes im westpazifischen Hauptquartier der WHO in der philippinischen Hauptstadt Manila die Rede. Zudem ist von Rassismus die Rede.
Wegen des autoritären Stils von Kasai kündigten mehr als 55 wichtige Mitarbeiter. Kasais Büro bestätigte gegenüber japanischen Medien, dass er seine Untergebenen hart behandelt hatte. Diskriminierung und Rassismus wurde allerdings bestritten.
Zsuzsanna Jakap übernimmt zunächst Position im WHO Regionalbüro in Manila
Kasai wurde im Februar 2019 für fünf Jahre zum Regionaldirektor ernannt. Der japanische Arzt arbeitet seit fast 20 Jahren in verschiedenen Positionen für die WHO, wie die Organisation mitteilte.
Übergangsweise wird nun Zsuzsanna Jakap, stellvertretende Generaldirektorin der WHO, Kasais Postion übernehmen. Ab nächsten Monat sollen dann Wahlen beginnen und ein neuer Direktor wird im Februar nächsten Jahres sein Amt antreten.
