Ein japanischer Zerstörer der MSDF ist am Montag in einem südkoreanischen Hafen eingelaufen, um an einer Marineübung teilzunehmen. Dabei hatte das Schiff die umstrittene Flagge der aufgehenden Sonne gehisst.
Südkorea hatte im Vorfeld angekündigt, die aufgehende Sonne zu akzeptieren, obwohl Kritiker diese als Symbol für den Militarismus Japans ansehen. In der Vergangenheit hatte Südkorea unter anderem versucht, die Flagge bei den Olympischen Spielen verbieten zu lassen und bezeichnete sie als „Flagge des Hasses“.
Flagge mit der aufgehenden Sonne gilt als Symbol für die Aggression Japans
Japan kolonisierte die koreanische Halbinsel ab 1910 für 35 Jahre. Die Flagge wurde von der kaiserlichen japanischen Armee und Marine bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 verwendet und wird von der MSDF auch jetzt noch offiziell verwendet.
Im November salutierten Besatzungsmitglieder eines südkoreanischen Versorgungsschiffs bei einer Marineüberprüfung in Japan vor Schiffen der MSDF, die die Flagge der aufgehenden Sonne trugen, was der Regierung Yoon Kritik von Oppositionsparteien im eigenen Land einbrachte.
Schiffe der MSDF, die die Flagge der aufgehenden Sonne trugen, nahmen 1998 und 2008 an internationalen Marineveranstaltungen in Südkorea teil.
Südkoreas neuer Präsident Yoon Suk Yeol, der im Mai 2022 das Amt übernahm, hatte versprochen die angespannten Beziehungen zu Japan zu verbessern und angekündigt, dass er die aufgehende Sonne akzeptiert.
Beziehungen tauen wieder auf
Im März dieses Jahres schlug Yoon eine Lösung für den langjährigen Streit über die Entschädigung von südkoreanischen Zwangsarbeitern vor, seitdem tauen die Beziehungen zwischen beiden Ländern wieder auf. Mittlerweile hat auch der japanische Ministerpräsident Südkorea wieder besucht.
An der Militärübung wird auch die USA, Australien und Kanada teilnehmen. Ziel dieser Übung ist es, die Fähigkeiten zur Bekämpfung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen zu stärken.