Japan – Das Finanzministerium hat den Regierungsparteien mitgeteilt, dass man Teile der Akten des Moritomo Land-Deals geändert habe.
Auch Informationen über die Verbindung von Shinzo Abes Frau Akie zum privaten Schulbetreiber Moritomo Gakuen wurden geändert und teilweise gelöscht. Laut einem hohen Mitarbeiter der Regierungspartei wurden zwischen Ende Februar und April 2017 dutzende Passagen in 14 Dokumenten geändert. Außerdem teilte der Mitarbeiter Mainichi Shimbun mit, dass Aussagen des ehemaligen Moritomo-Vorsitzenden Yasunori Kagoike über Akie Abe gelöscht wurden.
Genauer gesagt soll es sich um Papiere handeln, die vom Kinki Local Finance Bureau des Finanzministeriums in den Jahren 2015 und 2016 über die Genehmigung des Moritomo-Deals erstellt wurden, sowie beigefügte Dokumente. Scheinbar sollen die Originale Passagen enthalten, die auf den „außergewöhnlichen“ Charakter des Geschäfts hindeuten. Allerdings wurden diese Phrasen geändert und teilweise gelöscht, bevor sie beim Parlament eingereicht wurden. So sollen die Änderungen begonnen haben, als die Probleme mit dem Verkauf des Regierungsgeländes in Toyonaka, Präfektur Osaka, an Moritomo zu einem Thema wurden.
Zeitgleich begannen auch die Oppositionsparteien damit, die Regierung darüber im Landtag zu befragen. Gelöscht wurde auch eine Passage, in der Akie Abe das betroffene Grundstück lobte und dass sie während eines Besuchs in einer Moritomo-Gakuen-Institution zu Tränen gerührt wurde. Auch Beschreibungen über den Prozess, der zum Verkauf führte, einschließlich Namen von Politikern wie dem regierenden Mitglied der Liberal-Demokratischen Partei und dem ehemaligen Wirtschafts-, Handels- und Industrieminister Takeo Hiranuma sowie dem ehemaligen Gesetzgeber Issei Kitagawa, wurden gelöscht.
Scheinbar wurden die Änderungen vom Finanzamt des Ministeriums geleitet und es wird auch vermutet, dass mehrere Personen aus diesem Amt und dem örtlichen Büro von Kinki an den Änderungen beteiligt waren. Doch da die unveränderten Originale und die dazugehörigen Dokumente der Staatsanwaltschaft des Bezirks Osaka vorliegen, soll die Untersuchung flüssig vorangehen.
Laut einer regierungsbezogenen Quelle der Mainichi Shimbun soll der Leiter des Finanzamtes, Nobuhisa Sagawa, die Änderungen der Papiere angeordnet haben. Sagawa trat vor wenigen Tagen, am 9. März, wegen des Moritomo-Skandals als Chef der Nationalen Steuerbehörde zurück. Allerdings soll das Finanzministerium bisher nur gesagt haben, dass sie „derzeit untersuchen“, wer die Änderung der Dokumente veranlasst hat.