Im Streit zwischen Japan und Südkorea gibt es offensichtlich einen großen Verlierer: die Bierproduzenten. Denn der Export von Bier in das Nachbarland ist im September um 99 Prozent gesunken.
In Südkorea ist die Wut auf Japan sehr groß und der Kampagne, die zum Boykott von japanischen Produkten aufruft, haben sich viele Menschen angeschlossen.
Auch südkoreanische Einzelhändler änderten ihre Verkaufsstrategie für Bier
Außerdem reagieren auch koreanische Einzelhändler auf die negative Stimmung Japan gegenüber. Convenience-Stores haben damit begonnen, japanisches Bier von der beliebten „Vier Dosen für 10.000 Won“ Aktion auszuschließen. Ein weiterer Grund, wieso koreanische Verbraucher japanisches Bier meiden.
Das führte dazu, dass insbesondere der Bierexport einbrach. 2018 gehörte japanisches Bier in Südkorea noch zu den beliebtesten Bieren. Nachdem Japan im Juli Exportbeschränkungen für Waren, die Südkoreas Schlüsselindustrie benötigt, verhängte, änderte sich das allerdings.
Mittlerweile ist der Export auf 588.000 Yen (ca. 4.860 Euro), zurückgegangen.
Belgisches Bier in Südkorea mittlerweile sehr beliebt
Im Juli übernahm belgisches Bier den 1. Platz bei den südkoreanischen Biertrinkern. Doch auch Bier, das direkt in Südkorea hergestellt wird, wird immer beliebter.
Daher sehen die südkoreanischen Bierbrauer auch die Chance, Marktanteile zurückzugewinnen. Terra-Bier von Hitejinro, ein junges Bier auf dem südkoreanischen Markt, verkaufte sich bis August bereits über 200 Millionen Mal.
Im vergangenen Monat senkte die Oriental Brewery zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte den Preis für ihr Cass-Bier, um ihren Marktanteil zu erhöhen.
Auch andere Branchen kämpfen mit Boykott der Verbraucher
Auch andere Branchen haben zu kämpfen, so kündigte das japanische Bekleidungs- und Lifestyle-Unternehmen Onward Holdings Co. an, sich aus Südkorea zurückzuziehen.
Der Absatz japanischer Autos ist vollständig eingebrochen und immer weniger Südkoreaner reisen nach Japan. Das führt dazu, dass immer mehr Fluglinien ihre Flüge einstellen oder die Preise teils drastisch senken müssen.
Kyodo