Das japanische Bildungsministerium verstärkt den Ausbau von Online-Lernumgebungen für öffentliche Grund- und Mittelschulen, da sich immer mehr Schulen in Japan umstellen.
Ein Projekt des Ministeriums für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie zur Bereitstellung eines Tablets für jeden Schüler wurde im Schuljahr 2020 abgeschlossen, drei Jahre früher als geplant.
Online-Unterricht setzt sich in Japan immer mehr durch
Im April 2020 wurden die Schulen vom Bildungsministerium aufgefordert, Online-Unterrichtsumgebungen zu schaffen. Als sich die Corona-Infektionen im Sommer des darauffolgenden Jahres rasch über ganz Japan ausbreiteten, begannen eine Reihe von Kommunalverwaltungen damit, der Aufforderung des Ministeriums an den von ihnen verwalteten Schulen nachzukommen.
Die Stadtverwaltung von Kumamoto führte etwa 10 Tage lang Online-Kurse für Grund- und Mittelschüler durch, die mit einer physischen Anwesenheit in der Schule, an den für jede Klasse festgelegten Tagen, kombiniert wurden. Diesen Hybrid-Unterricht haben auch viele andere Schulen angeboten.
In der Präfektur Gifu wurde der Unterricht im zweiten Semester für Oberschüler zeitweise online abgehalten und in Neyagawa in der Präfektur Osaka begann der Fernunterricht nach dem Ende der Sommerferien.
Der Online-Unterricht hat allerdings technologische Schwierigkeiten offenbart, die gelöst werden müssen, um den Weg für eine umfassende Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie in der Schulbildung zu ebnen.
Bildungsministerium stellt 64,3 Millionen Euro für die Digitalisierung bereit
Viele Schulen berichteten von Problemen, wie z. B., dass die Kinder in Zeiten der Überlastung des Internets keinen Zugang zum Unterricht erhalten und Schwierigkeiten haben, die Lehrer deutlich zu hören oder zu sehen.
Als Reaktion darauf hat das Bildungsministerium in seinem Nachtragshaushalt für das Haushaltsjahr 2021 rund 8,4 Milliarden Yen (ca. 64,3 Millionen Euro) für die Anschaffung von Computern, Kameras, Mikrofonen, Großbildschirmen, mobilen Routern und anderen Geräten für Lehrkräfte bereitgestellt.
Das Ministerium hat außerdem in jeder Kommunalverwaltung ein Unterstützungszentrum eingerichtet, das den Schulen bei Problemen mit Computern hilft. Um die Belastung der Lehrer zu verringern, hat das Ministerium die Zahl der Mitarbeiter erhöht, die die Schulen bei der Bekämpfung von Corona-Infektionen unterstützen sollen.