Auch zwei Jahre nachdem das Gesetz gegen Diskrimierung von Menschen mit Sehbehinderung in Kraft trat, werden Menschen mit Blindenhunden immer noch diskriminiert.
Bis heute treffen Menschen mit Sehbehinderung, vor allem in Begleitung eines Blindenhundes, auf Intoleranz und das, obwohl vor rund zwei Jahren ein Gesetz erlassen wurde, das genau diese Diskriminierung verbietet. In einer Umfrage einer Blindenhund-Ausbildungsorganisation gaben rund 63,0 Prozent der Befragten an, dass ihnen der Zutritt zu Geschäften oder Einrichtungen verweigert wurde, da sie in Begleitung eines Blindenhundes waren.
Bei der landesweiten Umfrage wurden 235 Blindenhund-Besitzer von The Eye Mate Inc. befragt, von denen 119 antworteten. Auf die Frage, wie sich die Diskriminierung seit dem Gesetz im April 2016 verbessert hat, antworteten 68,1 Prozent, dass es weitere Anstrengungen benötige, um das Ziel zu erreichen. Laut dem Gesetz ist es verboten, Menschen, die in Begleitung von Blindenhunden sind, das Betreten von öffentlichen und privaten Einrichtungen zu untersagen, da dies als „unfaire Diskriminierung“ gewertet wird. Doch laut einem Mitarbeiter von Eye Mate hat sich die Zahl der Diskriminierungen seit der letzten Umfrage um 1 Prozent erhöht, verglichen mit der vorherigen Umfrage, die zwischen Februar und März 2017 durchgeführt wurde.
In einer Multiple-Choice-Frage wurden die Teilnehmer gefragt, welche Einrichtungen ihnen die Dienstleistungen verweigerten. Dabei antworteten 78,7 Prozent, dass Restaurants sie nicht in Begleitung ihres Hundes in die Örtlichkeiten ließen. 28 Prozent wurden von Taxis nicht mitgenommen, 21,3 Prozent hatten Probleme in ihren Unterkünften und 13,3 Prozent durften Supermärkte beziehungsweise Convenience Stores nicht betreten. Auf die Frage, wie sie mit dieser Diskriminierung umgingen, antworteten 68 Prozent, dass sie versuchten, die Situation zu erklären, um so das Verständnis der Dienstleister zu gewinnen.
26,7 Prozent erklärten, dass der Blindenhund freundlich sei und keine Probleme verursache. Dadurch durften 50,7 Prozent die Einrichtung doch noch betreten, 28,0 Prozent wurde der Eintritt aber weiterhin verwehrt. Doch auch andere Diskriminierungen, wie unerlaubtes Filmen oder Fotografieren, dem 43,8 Prozent ausgeliefert waren und unerwünschtes Berühren von Händen oder anderen Körperteilen, was 24,4 Prozent erlebten, gehören zu üblichen Diskriminierungen. Laut dem Präsidenten von Eye Mate, Tako Shioya, sei die Diskriminierung von Menschen mit Sehbehinderungen eine Menschenrechtsfrage, außerdem hoffe er, dass die Gesellschaft behindertenfreundlicher wird.