Japans Datenschutzbehörde hat das Unternehmen OpenAI, das den Chatbot ChatGPT betreibt, abgemahnt und davor darauf hingewiesen, dass das Unternehmen keine sensiblen Daten ohne die Erlaubnis der Menschen sammeln darf.
Das Unternehmen soll die sensiblen Daten, die man für das maschinelle Lernen sammelt, auf ein Minimum reduzieren, heißt es in einer Erklärung. Die Behörde droht zudem mit weiteren Maßnahmen, wenn die Bedenken nicht zerstreut werden.
Datenschützer gehen weltweit gegen die Sammelwut vor
Weltweit gehen Datenschützer gegen die Datensammelwut von Chatbots vor. Auch gibt es Anstrengungen den Einsatz sogenannter generativer künstlicher Intelligenzen zu regulieren.
Japan, das in den vergangenen Jahren einige Technologietrends verschlafen hat, sieht in diesen KIs die Möglichkeit Schritt halten zu können. Insbesondere, um die Produktivität zu erhalten, während die Bevölkerung schrumpft.
Die Datenschutzbehörde wies darauf hin, dass die Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes mit den potenziellen Vorteilen der generativen KI abgewogen werden müssen, unter anderem bei der Beschleunigung von Innovationen und der Bewältigung von Problemen wie dem Klimawandel.
ChatGPT ist in Japan allerdings beliebt. Nach Angaben des Analyseunternehmens Similarweb ist Japan die drittgrößte Quelle für Besucher auf der Website von OpenAI.
Mittlerweile wird ChatGPT bereits in einigen kommunalen Behörden eingesetzt und auch Ministerien testen den Einsatz, um so ihre Produktivität zu steigern. Sensible Daten sollen allerdings von diesem System nicht genutzt werden. Die Stadt Kobe plant als erste Stadt in Japan eine Verordnung über die Verwendung von ChatGPT in Japan.
ChatGPT will nach Japan
Der CEO von OpenAI, Sam Altman, traf sich im April mit Premierminister Fumio Kishida mit Blick auf die Expansion in Japan, noch vor dem G-7-Gipfel, auf dem auch die Regulierung von KIs besprochen wurde.
Die EU arbeitet aktuell an Regeln für den Einsatz von KIs, dieses Regelwerk könnte das Erste seiner Art werden. Altman sagte letzte Woche, dass OpenAI keine Pläne habe, Europa zu verlassen, nachdem er zuvor angedeutet hatte, dass das Start-up den Euroraum verlassen könnte, wenn die EU-Vorschriften zu schwierig zu erfüllen wären.