Japans ehemaliger Premierminister Shinzō Abe ist laut japanischen Medienberichten an den Folgen eines Attentats in einem Krankenhaus in Nara verstorben.
Um etwa 11:30 Uhr (JST), während einer Wahlkampfveranstaltung an der Yamato-Saidaiji Station, schoss ein Mann zweimal auf den ehemaligen japanischen Premierminister.
Politik war nicht das Motiv
Der 67-jährige Politiker wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert wurde.
Laut der Polizei handelt es sich bei dem Schützen um ein 41-jähriges ehemaliges Mitglied der Maritime Self-Defense Force.
Update: Laut der japanischen Polizei: sagte der Täter mittlerweile aus, dass seine Tat nichts mit der Politik von Shinzo Abe zu tun hat, sondern dass er einen Groll gegen eine bestimmte Organisation habe und er glaubt, dass der ehemalige Premierminister eine Verbindung zu ihr hatte.
Abe prägte lange Japans Politik
Abe wurde in eine prominente politische Familie hineingeboren und diente seinem Vater, dem ehemaligen Außenminister Shintaro Abe, als Sekretär, bevor er 1993 in das Repräsentantenhaus gewählt wurde.
Zwischen 2006 und 2007 war er für kurze Zeit Premierminister, bevor er 2012 erneut das Amt übernahm. Nach fast acht Jahren trat er aus gesundheitlichen Gründen von diesem Amt zurück.
Während seiner zweiten Amtszeit verfolgte er eine Wirtschaftspolitik, die durch eine massive Lockerung der Geldpolitik, steuerliche Anreize und strukturelle Reformen gekennzeichnet war, um die Deflation zu bekämpfen und die stagnierende Wirtschaft des Landes zu sanieren. Er drängte auch auf eine Reform der von den USA entworfenen pazifistischen Verfassung Japans, konnte dieses Ziel jedoch nicht verwirklichen.